100.000 Euro. Was würdet Ihr damit machen? Ein Auto kaufen und einen fetten Urlaub? Armen und Bedürftigen helfen? Mitte-Bezirkschef Markus Schreiber gab diese Summe aus um Obdachlose zu vertreiben. Ohne Erfolg.
Ich kaufe ja nicht oft eine Zeitung. Aber heute hat sich das mal richtig gelohnt, denn in der aktuellen Mopo erfuhr ich von einem absolut, ich sag mal vorsichtig, sinnlosem Projekt, wie es nur jemandem einfallen kann, der über zu viel Geld verfügen darf.
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Okay, alles der Reihe nach.
Wer ab und an mal auf dem Kiez unterwegs ist, der kennt die Kersten-Miles Brücke am Bismarck-Denkmal mit Sicherheit. Dort schlafen täglich mehrere Obdachlose. Auf der einen Seite „wohnen“ Polen, auf der anderen Punks. Das ist schon eine ganze Weile so. Nicht nur da, sondern überall in Hamburg und in anderen Großstädten- es gehört einfach dazu.
Nun ist es so, dass die Anwohner dort ein wenig Angst hatten bzw. haben. Auch total verständlich. Wer hat nicht ein mulmiges Gefühl dabei? Angeblich soll es dort eben auch immer wieder zu Staftaten gekommen sein- allerdings eben nur unter „Bewohnern“ der Brücke. Normale Touristen und Hamburger sollten dort im Grunde recht unbescholten durchgekommen sein. Das sagt zumindest der Polizeisprecher Mirko Streiber.
100.000 Euro für die Katz
Okay. Wie also kann man das Sicherheitsgefühl erhöhen, Hamburg ein besseres Bild vermitteln und sich selbst auch noch ein wenig ansehen vermitteln? Genau! Man ändert was und vertreibt die Obdachlosen. Hier gibt es die Bilder dazu.
Wie man das macht?
Die Weltkriegs-Schutzräume in denen sich die Wohnungslosen aufhielten wurden abgerissen, es wurde eine Art Bachlauf erschaffen, der sich bei starkem (!) Regen mit Wasser füllt und es wurden Felssteine verteilt.
Fazit: Die Hamburger fühlen sich immer noch nicht sicherer, sind (so wie ich) stinkesauer und dem Ansehen Schreibers hat es mit Sicherheit auch geschadet, denn viele schreien jetzt danach ihn aus dem Amt zu kriegen.
Zu Recht meiner Meinung nach
Denn mal ehrlich: Schaut Euch die Baute doch mal an! Hat den Menschen denn keiner beraten? Wenn er alles mit Steinen ausgelegt hätte, so dass es aussieht wie am Elbstrand, dann hätte das vielleicht klappen können. Aber so ein paar große Steinchen? Und eine Art Bachlauf welcher nur befüllt ist wenn es regnet? Also bitte. Das ist wirklich nur die Idee eines Mannes, der zu viel Geld ausgeben darf und scheinbar niemanden mit Grips in seiner Runde hat. Anders kann ich diese Geldverschwendung nicht nennen.
Und nun, da das Ziel nicht erreicht wurde, sollen weitere Steine folgen. Man darf also gespannt sein und das Drama um diese Geldverschwendung ist immer noch nicht zu Ende.
Die Obdachlosen feiern indessen. Sie freuen sich über das Wasser und haben sogar ein Schild unter die Brüche gehängt. „Danke, dass Sie unser Schlafzimmer renovieren“.
Das schlimme daran ist, dass es nur dazu führen würde, dass sich die Leute einen neuen Platz suchen. Auch da werden sie wieder vertrieben- kostet auch Geld usw. Und vor allem hätte man mit dem Geld wesentlich andere Dinge machen können. Zum Beispiel Wohnungen in Hamburg finanzieren, gemeinnützige Vereine unterstützen etc.
Wie seht Ihr das ganze? Ich bin auf Eure Meinung sehr, sehr gespannt.