Kölns magische Zahl ist bekanntlich die 11, und so muss jede Veranstaltung, die im kölschen Jahr 2011 öfter als zehn und weniger als zwölf Mal stattfindet, an sich schon etwas Besonderes sein. So jedenfalls darf man es sich am Rhein einreden. Glück für die Kölner Theaternacht, denn die gibt es seit genau 11 Jahren.
Vierzig Locations, mehr als siebzig Ensembles, über zweihundert Aufführungen, und das alles in einer einzigen Nacht – angesichts derartiger Zahlen wird so manchem Kulturfanatiker ganz schön schwindelig. Da hilft auch kein Taxi-Shuttle, das selbstverständlich zum Angebot der Kölner Theaternacht gehört. Ohne genaue Planung und eine fokussierte Auswahl ist hier nichts zu machen.
Am 1. Oktober steht Köln von 20 Uhr bis um 4 Uhr des Folgetages wieder ganz im Zeichen der freien Theaterszene. Für eine Stadt, in der es um die Kulturförderung nicht gerade ideal bestellt ist und das Tauziehen um Schauspielhaus und Oper geradezu absurde Züge angenommen hat, kann das Traditionsevent gar nicht ausgiebig genug begrüßt werden. Und dass ab Mitternacht an zwei Locations (Artheater und Gebäude 9) eine reine Party-Veranstaltung daraus wird, gehört in Köln nun einmal dazu.
Aufgeteilt in einzelne „Veedel“ wie Ehrenfeld, Altstadt, City, Kwartier Latäng, Schäl Sick und Südstadt präsentieren sich bekannte und weniger bekannte Spielstätten mit interessantem Programm. Im „Theater Der Keller“ etwa sorgen die „Schüler der Schule des Theaters“ für eine „musikalische Zeitreise in menschliche Abgründe“, im „Tiefrot“ gibt es ganz klassisch den „Eingebildeten Kranken“ von Moliére zu sehen, und das „Senftöpfchen“ zeigt eine Tanz-Comedy mit „Switch“-Ensemble-Mitglied Susanne Pätzold.
Aber auch sonst ist das Angebot vielfältig, so dass für jeden etwas dabei sein sollte. Das gesamte Programm mit allen Zeiten und einem Locationplan finden sich auf der Homepage des Events.
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