Nun ist die Protestbewegung also auch in unserer Hauptstadt angekommen, am Wochenende zogen 8000-10000 Teilnehmer vom Alex bis zum Bundeskanzleramt und setzten sich dort auf die Wiese, um ihren Unmut kund zu tun.
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„Wir sind die 99%“, also diejenigen, die wenig verdienen, aber vergleichsweise mehr Steuern zahlen, das ist der Slogan der mittlerweile weltweiten Protestbewegung. Nun ist also auch Deutschland Teil der Bewegung, in Berlin und Frankfurt am Main fanden sich Tausende zusammen, um gegen die Korruption des Finanzmarktes zu wettern. In Berlin ging es dabei vom Alexanderplatz zum Bundeskanzleramt.
Für finanzielle Gerechtigkeit
Bankenregulierung und Verweigerung der Rettungsschirme für Staaten, die jahrelang weit über ihrem Budget gelebt haben, genau das waren nur einige der Forderungen der Bewegung. Dabei lief die Veranstaltung bis auf ein paar verbrauchte Dosen Pfefferspray und einige zerrissene Absperrbänder friedlich ab, ja, selbst die Politiker waren der Meute wohlgesonnen.
Politiker stimmen mit ein
Dass die Linken und die Grünen völlig konform mit den Forderungen gehen, ist wohl kein Wunder, aber auch Merkel äußerte sich zu den Demonstrationen und meinte, dass sie ein warnendes Zeichen für das „Gerechtigkeitsverlangen“ der Menschen seien. Selbst Bundesfinanzminister Schäuble sagte, dass er die Proteste sehr ernst nehme, gerade die Tatsache, dass dies eine weltweite Bewegung ist, die innerhalb eines Monates ungeahnte Ausmaße erreicht hat, dürfte so mancher Spitze kalte Schauer den Rücken runter laufen lassen.
Dennoch, selbst wenn die Staatsoberhäupter (auch Obama äußerte sich unterstützend zur Bewegung) dem Volk zustimmen, wenn darauf keine Taten folgen, sieht nicht nur das Vertrauen in die Politik düster aus, sondern auch der Einfluß, den die Menschen auf das System haben, denn der Finanzmarkt wird sich ohne gesetzliche Regulationen weiter austoben, die Rettungsschirme werden gespannt und die Banken wieder und wieder refinanziert. Ob Occupy Wall Street also wirklich einen Einfluß auf die Wirtschaftswelt haben wird – nur die Zeit wird es zeigen.
Ich finde das ganze ja schön und gut. Aber was geht mich als Berliner die Wall Street an? Meine Mieten werden deswegen nicht sinken, bloß weil ein paar Spinner vorm Kanzleramt demonstrieren. Und wenn ich mir die generellen Preise mal wieder anschaue, dann wird das Thema der hohen Mieten eher noch zunehmen.
Kümmert euch doch um lokale Themen, anstatt euren Amivorbildern nachzueifern…