Public Viewing zur WM 2010 in Südafrika? Na klar, ein muss für alle Fußballfans! Denn niemand bleibt allein wenn es wieder heißt, zu viele Menschen auf zu kleinen Plätzen, mit lauwarmen Plastikbecherbier in der einen Hand, Deutschlandtrikot über den Bauch gespannt und ulkigen Tröten in der anderen Hand.
Seit der WM 2006 im eigenen Land ist das öffentliche Gucken oder Zuschauen, auf neudeutsch Public Viewing, zu einem großen Unterhaltungsspektakel geworden und birgt nicht selten gar religiöse Züge in sich. „Fußball ist meine Religion!“ und „Es gibt es einen Fußballgott!“, heißt es unter Fans. Also, lasset uns pilgern zu dem Orte mit dem großen Bildschirm in der Mitte.
Public Viewing in Berlin
Da das Jahr 2010 einen heißen und langen Sommer verspricht, dürfte es viele Berliner und Touristen auf die Straßen und Plätze der Stadt drängen. Als sehr praktisch erweist sich hier, dass es zwischen Südafrika und Deutschland keine Zeitverschiebungen gibt. Alle Spiele werden demnach zur besten Sendezeit und ohne Zeitverzögerung um 16 Uhr und 20:30 Uhr live übertragen.
Wie schon 2006 wird es während der WM 2010 vom 11. Juni bis 11. Juli wieder jede Menge Public Viewing Angebote in Berlin und in ganz Deutschland geben. Als größten Treffpunkt baut der Berliner Senat ab dem Achtelfinale am 26. Juni erneut die Fanmeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule auf. Diese entpuppte sich 2006 zum absoluten Kracher und Publikumsmagneten, gleiches wird für dieses Jahr erwartet.
Neben der Fan- und Partymeile am Berliner Wahrzeichen, soll auch rund ums Berliner Olympiastadion kräftig gefeiert und geguckt werden. Am 11. Juni findet hier die Eröffnungsparty statt. In vielen Berliner Kiezen gibt es zudem weitere Möglichkeiten, die deutsche Nationalmannschaft anzufeuern und das größte Sport-Event der Welt auf Großbildleinwänden zu verfolgen.
- Bundespressestrand: Bis zu 3.000 Fans können für sechs Euro inkl. einem Freigetränk die WM-Spiele verfolgen.
- Im Golgatha-Biergarten in Kreuzberg haben bis zu 800 Besucher Platz. Der Eintritt ist frei.
- Friedrichshain: In der Simon-Dach-Straße bauen etliche Kneipen und Cafés ihre Leinwände auf.
WM 2010 Public Viewing und der Zusammenhalt
Auch die Politik höchstpersönlich hat Public Viewing vor kurzem offiziell genehmigt, indem sie die so genannte Sportanlagenlärmschutzverordnung erweitert hat. Für die Zeit der Fußball-WM darf also auch nach 22 Uhr Lärm gemacht werden. Wie so oft versprechen sich die Politiker davon, Volksnähe bewiesen und den Zusammenhalt der Gesellschaft befördert zu haben. Und na ja, ganz Unrecht haben sie damit nicht. Bierseligkeit und Großereignisse befördern erwiesenermaßen den kollektiven Zusammenhalt.