Die Reeperbahn befindet sich in dem Hamburger Stadtviertel St. Pauli. Schon Hans Albers besang in seinem Lied „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ die sündigste Meile der Welt. Wer allerdings tagsüber die Reeperbahn besucht, wird sich über die leeren Straßen und geschlossenen Türen wundern.
Die Reeperbahn – zahlreiche Sehenswürdigkeiten begeistern die Besucher
Das Bild der Reeperbahn (oder auch liebevoll der Hamburger Kiez genannt) wird durch blinkende Leuchtreklamen, Nachtclubs mit leicht bekleideten Damen, Bars und Pubs mit Live-Musik sowie angesagte Diskotheken und gemütliche Cafés geprägt. Eines davon ist auch das über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Café Keese, in dem bis zum Februar 2011 der Quatsch Comedy Club seinen Spielort hatte. Doch auch in der Großen Freiheit (eine vom Beatles-Platz abzweigenden Seitenstraße) finden die Besucher unterschiedliche Lokalitäten, die zum Verweilen und Vergnügen einladen. Hier befindet sich auch der Club Indra, in dem Anfang der sechziger Jahre die Beatles ihre ersten Auftritte in Deutschland hatten. Auch heute noch erinnert der Beatles-Platz, der sich in der Einmündung zur Großen Freiheit befindet, an die dort geschriebene Musikgeschichte. Nicht nur für Beatles Fans lohnt sich zudem der Besuch in dem nahe gelegenen „Beatlemania“ Museum. Am Spielbudenplatz finden die Besucher zudem auch das beliebte Wachsfigurenkabinett Panoptikum, das St.-Pauli-Theater, das Schmidt Theater sowie das wenige Schritte entfernte Schmidts Tivoli und das Operettenhaus. Hier befindet sich auch Deutschlands bekannteste Polizeiwache – die Davidwache. Diese wurde vor allem durch verschiedene Film- und Fernsehproduktionen deutschlandweit bekannt und sorgt auch im realen Leben auf dem Hamburger Kiez jeden Tag für Recht und Ordnung. Bis zum Jahr 2001 wurde im Operettenhaus das bekannte Musical „Cats“ von Andrew Lloyd Webber in deutscher Uraufführung gespielt. Weltpremiere hingegen feierte dort im Dezember 2007 das Udo Jürgens Musical „Ich war noch niemals in New York“ – abgelöst wurde es allerdings im Herbst 2010 durch das Musical „Sister Act“. Ein weiteres Highlight ist das seit 2006 jährlich stattfindende Reeperbahn-Festival. Jedes Jahr im September zieht das dreitägige Musikfestival zahlreiche Besucher auf den Hamburger Kiez.
Unweit der Reeperbahn befindet sich auch die Herbertstraße. Diese als Bordellmeile bekannte Straße ist allerdings durch Barrieren für Frauen und minderjährige Männer gesperrt.
Wie die Reeperbahn zu ihrem Namen kam
Die Bezeichnung Reeperbahn geht zurück auf die Taumacher und Seiler, die auch als Reepschläger bekannt waren. Für die Herstellung von Schiffstauen wurde eine lange und gerade Bahn benötigt – die sogenannte Reeperbahn oder in Hochdeutsch auch Reiferbahn genannt. Während die Seilerbahn, zur Herstellung von geringwertigeren Seilen, lediglich 50 m Länge benötigten, musste eine Reeperbahn mindestens 300 m Länge aufweisen. Auch heute noch findet man in Städten, in denen diese Taue hergestellt wurden, Straßen, die an die Reeperbahn erinnern. Die letzte Reeperbahn in Hamburg findet man heute im Stadtteil Hamburg-Hausbruch auf der Südseite der Elbe.
Heute wird der Begriff Reeperbahn hauptsächlich von der sündigen Meile im Hamburger Stadtteil St. Pauli geprägt. Auch über die Stadtgrenzen hinaus ist die Vergnügungsmeile bekannt und zieht jährlich sehr viele internationale und nationale Besucher an.