Eine großangelegte Werbekampagne in eigener Sache startete die Stadt Köln gegen Jahresende, um auf den Köln-Pass aufmerksam zu machen. Wer ihn hat, kann bei vielen städtischen Einrichtungen Vergünstigungen in Anspruch nehmen. Die Zielgruppe erweist sich jedoch als eingeschränkt, denn das Angebot ist eigentlich eine Sozialleistung.
Der O-Ton auf der Homepage der Stadt Köln klingt zunächst einmal für jeden vielversprechend: „Mit dem Köln-Pass erhalten Kölnerinnen und Kölner Vergünstigungen bei zahlreichen städtischen und stadtnahen Unternehmen, beispielsweise bei Museen und den Kölner Verkehrs-Betrieben.“ Wer jedoch weiter scrollt, stellt fest, dass er (und das sei ihm in diesem Fall zu wünschen) möglicherweise gar nicht zur Zielgruppe gehört.
Zuständig für die Vergabe ist nämlich das Amt für Soziales und Senioren. Voraussetzung für Inanspruchnahme der besagten Vergünstigungen ist also etwa der Bezug von Leistungen der ArGe Köln, der Aufenthalt in einem Alten- oder Pflegeheim, der Erhalt von Wohngeld, Kindergeld und ähnliches. Wer gar Sozialhilfe, Grundsicherung im Alter, laufende Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe oder des Asylbewerberleistungsgesetzes erhält, bekommt den Pass ohnehin automatisch.
An sich ist das eine gute und begrüßenswerte Sache. Der Fehler liegt im Marketing. Den Köln-Pass breitflächig zu bewerben, weckt leider auch das Interesse derer, für die das Angebot nicht in Frage kommt. Mit ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl wäre das leicht vermeidbar gewesen.
Der Antrag für den Köln-Pass steht auf der zugehörigen Seite der Stadt Köln zum Ausdruck bereit.
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