Manche sind in der Kirche, manche sind es nicht. Manche glauben aktiv und zahlen gerne die Kirchensteuer, andere gehen nicht in die Kirche, glauben nicht an Gott und zahlen trotzdem.
Ich gehöre eher zur letzteren Sorte. Ich zahle jährlich 9% Kirchensteuer auf mein Einkommen, dafür, dass ich die Kirche nicht „nutze“ und an das ganze drum-herum nicht glaube. Deswegen habe ich mich entschieden aus der Kirche auszutreten. Gerade nach den aktuellen Missbrauchsskandalen die aufs widerlichste runtergespielt werden wird es sicherlich vielen anderen Hamburgern und deutschen ähnlich gehen.
Wofür werden die Steuereinnahmen genutzt?
Die Evangelische Kirche zahlt ihre Angestellten mit 70% der Einnahmen. Jeweils 10% gehen für Sachkosten, Verwaltung, Kirchenbauten, Schule, Bildung, Soziales und Caritatives drauf. Bei der Katholischen Kirche sind es 60% für die Personalkosten und ebenfalls 10% für die anderen Bereiche.
Doch wie tritt man aus?
Wer meint, man könne sich da einfach so rauswinden, der irrt. Zunächst kostet das in Hamburg erst mal 31 Euro. Um aus der Kirche auszutreten müsst ihr zum Standesamt eurer Wahl gehen und dort mit eurem Personalausweis oder mit dem aktuellen Reisepass und der letzten Meldebestätigung auftauchen und sagen „ich will austreten“. Verheiratete oder Geschiedene müssen außerdem das Familienbuch mitbringen.
Damit noch nicht genug
Wenn man aus der Kirche ausgetreten ist, dann muss das natürlich noch auf der Lohnsteuerkarte eingetragen werden. Dazu geht man mit seiner Lohnsteuerkarte und der Austritts-Bestätigung zum Einwohnermeldeamt und lässt es austragen. Gültig wird der Austritt dann mit dem Ablauf des Folgemonats.
Laut dieser Website antworteten fast 54 %, dass sie aus der Kirche austreten wollen, weil sie mit der Kirche unzufrieden sind. 18% tun es wegen der Kirchensteuer selbst und knapp 17% weil sie nicht (mehr) an Gott glauben.