Mit dem 1. Januar 2008 trat in Berlin, gleichzeitig mit Köln und Hannover – eine der ersten bundesdeutschen Umweltzonen in Kraft. Kraft des Gesetzes dürfen nun nur noch Fahrzeuge mit der grünen Plakette frei in die ausgewiesenen Zonen einfahren. Wer keine Plakette hat oder auch keine erhält und trotzdem die gewohnten Wege fährt, wird mit einem Bußgeld von 40 Euro und einem Punkt in Flensburg belegt – aber erst ab Februar.
Heiß wurde sie diskutiert, gestritten wurde auch, Sammelklagen angekündigt – Und wie sieht es nun aus, da sie da ist?
Typisch berlinerisch, würde ich sagen, alles wird mit Gelassenheit und einem gewissen Achselzucken umgesetzt. Erstens bleibt ja noch die straffreie Übergangszeit, in der nur Ermahnungs- oder Erinnerungszettel verteilt werden. Zudem hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) in einer Stichprobe rund um den Potsdamer Platz und das Brandenburger Tor festgestellt, das in Berlin bereits rund 75 Prozent der Kraftfahrzeuge über den grünen Freifahrtschein verfügen.
Der Rest waren zumeist Ausländer, die nicht von der Regelung wussten oder Besucher aus dem Umland, die sich für den Kurzbesuch während der Übergangsfrist noch keine Plakette besorgt hatten. Aber insgesamt stellten die Plakettenkontrolleure der DUH fest, das man Ihnen mit viel Verständnis begegnete.
Auch die Bezirke stehen zum Teil noch n den Startlöchern, so sind in Mitte die Hinweiszettel noch im Druck, während im Bezirk Charlottenburg-Schöneberg bereits am ersten Tag 540 Fahrzeuge ohne Plakette gezählt wurden.
Mich erinnert das Ganze ein wenig an die Aufregung um die Kat-Plaketten, die einst jeder haben MUSSTE, die dann aber nie von Bedeutung waren. Aber jetzt geht es ja um Feinstaub, da wird dann hart durchgegriffen – und ehrlich gesagt, gut, dass da was passiert. Leider ist überhaupt noch nicht klar, wie viele der Staubschleudern dann draußen bleiben müssen. Die Messwerte der Umweltstationen werden zeigen, was es letztendlich bringt. Auf jeden Fall werde ich mich nachher auf den Weg machen und die Plakette besorgen, zu Fuß natürlich, das schont die Umwelt am meisten!
Die CO2-Steuer droht und bald auch noch eine Strafe für den Ausstoß von Stickoxiden – Ich frage mich manchmal, warum man dies nicht auch als Begründung für ebenfalls zum Jahreswechsel in Kraft getretene Rauchverbot genommen hat….