Jetzt bricht sie also an, die große Streikwoche in Berlin: Die Gewerkschaften im Öffentlichen Dienst wollen an mehreren Tagen ihre Arbeit niederlegen. Das gilt neben anderen für Angestellte der Universitäten, Ordnungsämter, Kindertagesstätten, einiger Krankenhäuser, möglicherweise auch für BVG und Wasserwerke und – für die Polizei: Die Ordnungshüter wollen insgesamt 48 Stunden, von Dienstagmorgen bis Donnerstagabend (mit einer zwölfstündigen Unterbrechung am Mittwoch) streiken. Es ist das erste Mal, dass die Polizisten länger streiken als ein paar Stunden.
Unwillkürlich muss ich an Steven Pinker denken, der – sinngemäß wiedergegeben nach Richard Dawkins – von einem Streik der Polizei von Montreal am 17. Oktober 1969 Folgendes berichtet:
Nachdem der Streik der Ordnungshüter um 8 Uhr offiziell begonnen hatte, wurde um 11 Uhr 20 die erste von insgesamt sechs Banken ausgeraubt. Die Geschäfte schlossen aus Angst vor Plünderungen. Ein Hauptkomissar wurde erschossen; Angestellte eines Taxiunternehmens setzten die Garage einer Konkurrenzfirma in Brand; Restaurants und Hotels wurden überfallen. Am Ende des Tages war ein Sachschaden von allein drei Millionen Dollar entstanden.
Man kann wohl davon ausgehen, dass die anschließenden Tarifverhandlungen kurz und – für die Polizisten – äußerst erfolgreich waren. Ob es in Berlin ähnlich laufen wird?
Vielleicht hätte man in dieser Woche einen Kurzurlaub planen sollen … 😉
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