Die Schanze. Für die einen die coolste Ecke in Hamburg, für die anderen die beste Ecke um sich über etwas aufzuregen. Derzeit werden die Gemüter auf’s neue gespalten: Die Susannenstraße soll ein neues Antlitz erhalten.
Also, soll ist eigentlich falsch. Es ist beschlossene Sache, dass die Susannenstraße im Schanzenviertel bald nicht mehr das ist was sie bisher immer war. Bald heißt in diesem Fall ab Juni.
Bis dahin können die Anwohner dort noch parken. Ab Juni werden aus den Parkplätzen dann Biergärten. Bisher sah es so aus, dass die Gastrozonen mit Farben markiert waren, weil sich die Anwohner und die Gastronomen immer wieder in der Wolle hatten. Das hatte der Bezirk Mitte so angeordnet, aber der Altonaer fand das widerrum nicht so gut. Es musste also eine neue Lösung her.
Im September 2008 beschloss die Bezirksversammlung dann, dass sich die dort ansässigen Restaurants und Kneipen ausbreiten durften. Und zwar bis auf die Parkbuchten.
Doch auch damit kehrte keine Ruhe in den Konflikt. Die Schanze ist ja eh eine sehr beliebte Ecke um feiern zu gehen. Wenn den Feierwütigen dann noch mehr Platz zum niederlassen gegeben wird, dann kommen noch mehr. Das war und ist zumindest die Befürchtung der Menschen, die dort wohnen und auch mal ein bisschen Ruhe haben möchten.
Also wurde eine andere Lösung gefunden, die den Gastronomen (15 Stück wurden angeschrieben) und den Anwohnern gleichermaßen gefallen soll.
Diese sah so aus:
Wenn man als Gastronom nun sagt, dass man die Parkbuchten als Biergarten nutzen will, dann müsste man ersmal einen Vertrag unterschreiben. In diesem ist dann festgehalten, dass die Geschäftsinhaber ganz spezielle Schirme kaufen müssen. Das besondere an den Schirmen ist, dass sie einen eigenen Schallschutz haben. Außerdem sollen die Betriebe den Ausbau der Parkbuchten selber bezahlen.
Klingt ja eigentlich ganz gut, oder? Zumindest, wenn man nicht selbst drin steckt. Denn schon alleine so ein Schall-Schirmchen soll 5000 Euro kosten. Und davon werden die meisten Kneipen nicht nur einen brauchen. Es gab zuerst eine Frist für die Unterzeichnung, doch diese wurde nicht wahrgenommen. Die Besitzer wollten ein wenig pokern. Mittlerweile haben aber 10 von 15 Gaststätten und Co. diesen Vertrag unterschrieben.
Die Parkbuchten werden dann demnächst also auf die Höhe der Gehwege angepasst. Und die Öffnungszeiten verlängern sich auch. Freitags und sonnabends darf dann bis Mitternacht geöffnet sein und unter der Woche bis 23 Uhr.
Das sorgt natürlich für eine Menge Ärger, denn die Leute die dort wohnen wollen auch mal ihre Ruhe. Jeder, der früh aufstehen muss wird das nicht witzig finden bis Mitternacht von quatschenden und trinkenden Menschen wachgehalten zu werden. Am Wochenende mag das bei den meisten noch gehen, wenn sie nicht arbeiten müssen.
Wie findet ihr das? Sind die Öffnungszeiten zu lange gewählt? Ist das eine tolle Sache oder eigentlich total sinnlos?
jeey das hört sich doch nach explosivem Material an.. omfg