Dass weltweit keine Stadt so viele eigene Lieder hat wie Köln, ist allgemein bekannt. Wie umfangreich die kölsche Metropole bis in die Gegenwart hinein aber auch auf Film gebannt wurde, kann durchaus für Verwunderung sorgen. Eine umfangreiche Publikation von FilmInitiativ Köln e.V. ermöglicht hier einen detaillierten Einblick.
Beachtliche rund 6000 Filme aus und über Köln haben die Autoren Christa Aretz und Irene Schoor für ihr Buch zusammengetragen. Von den ersten Aufnahmen im Jahr 1895 bis in die jüngere Vergangenheit hinein bietet „Köln im Film“ mithilfe zahlreicher historischer Dokumente, Fotos und Interviews mit lokalen Branchenvertretern eine echte Filmhistorie der Domstadt.
Als im vergangenen Jahr eine restaurierte Fassung des Stummfilms „Der Bettler vom Kölner Dom“ wiederaufgeführt wurde, staunte so mancher über die Aufnahmen, die vor allem das Areal um den Dom in unzerstörtem Vorkriegszustand zeigten. Zudem bietet eine vor Kurzem erschienene Sammlung von historischen Filmaufnahmen unter dem Titel „Filmreise in das alte Köln“ eine Menge faszinierendes Dokumentarmaterial, dessen Existenz alleine schon durchaus überraschen kann.
Beide Beispiele bieten allerdings nur einen ersten Eindruck von der Fülle der auf Film gebannten Stadt. Mitte der 90er begann der Verein FilmInitiativ Köln, sich verstärkt auf Materialsuche zu machen – ein Vorhaben, das rasch zum echten Forschungsprojekt wurde. Tausende von Dokumentationen und Spielfilmen hat man seitdem entdeckt und in einer Datenbank erfasst. Ziel ist der Aufbau eines virtuellen Archivs.
Der bereits 2004 erschienene, fast 400-seitige und umfangreich bebilderte Band zur Kölner Filmgeschichte (ISBN 3-89705- 344-6) stellt ein erstes, sozusagen handfestes Ergebnis dieser Bemühungen dar. Interessant ist das Buch für Cineasten, Historiker und natürlich Kölnfans gleichermaßen.
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