Für Kölner Cineasten war es eine mittlere Katastrophe, als 2005 der Kinobetrieb des Residenz aus Sicherheitsgründen eingestellt werden musste. Lange Zeit stand das Theater mit seinen vier Sälen leer, dann zog die Oliver-Pocher-Show ein. Nach Einstellung des Formates und einem Betreiberwechsel werden die denkmalgeschützten Räumlichkeiten jetzt endlich wieder für Filmvorführungen genutzt.
Astor Film Lounge heißt das Kino heute und ist neben Standorten in München und Berlin das dritte seiner Art. Drei Säle mit insgesamt 460 Sitzplätzen gibt es nun, und das Konzept hebt sich bewusst von allen anderen Mitbewerbern in Köln ab. Der Fokus liegt auf einem möglichst luxuriösen Rundum-Erlebnis, das den Preis rechtfertigt und vor allem ein Publikum anziehen will, das keinen Wert auf Popcorn und Handygespräche während der Vorstellung legt.
Doorman, Begrüßungsgetränk an der Bar, eine Garderobe, verstellbare Sitze, große Beinfreiheit, Service am Platz bis zum Beginn des Hauptfilms und eine Vorführtechnik, die ganz auf der Höhe der Zeit ist – da sind Preise zwischen 12 und 14,50 Euro durchaus leichter zu verkraften, auch wenn das gezeigte Filmprogramm sich nicht wirklich von anderen Kinos unterscheidet.
Neben dem normalen Kinobetrieb werden aber auch Opern live aus der MET übertragen, und das ist natürlich ein echter Sonderansatz, den weder der Cinedom noch Programmkinos wie das Metropolis bieten. „Otello“, „Aida“, „Parsifal“ und andere hochkarätige Produktionen mehr sind im Angebot. Da macht die hochpreisige Atmosphäre des Theaters umso mehr echten Sinn.
Ebenfalls angenehm: der Anteil der kinofremden Werbung vor dem Hauptfilm hält sich zurück. Stattdessen gibt es Vorschauen und Kurzfilme zu sehen. Tickets lassen sich stressfrei über die Homepage des Kinos buchen.
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