Ohne L. Fritz Gruber wäre der Bestand des Kölner Ludwig-Museums um einen entscheidenden Teil ärmer. Dem großen Ausstellungsmacher verdankt es seine Sammlung zur Kunst- und Kulturgeschichte der Fotografie. Seit letztem Jahr gehört dazu das Man-Ray-Archiv, das es ab dem 31. Januar nun auch öffentlich zu sehen geben wird.
Im September 2012 erwarb das Museum Ludwig mithilfe der Kulturstiftung der Länder und der Kunststiftung NRW eine ungewöhnliche Sammlung von Fotografien, Objekten, Archivalien, Korrespondenzen und signierten Ausstellungspublikationen eines der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts: Man Ray.
L. Fritz Gruber und seine Frau Renate waren seit den 1950er Jahren eng mit dem Amerikaner befreundet gewesen und hatten ein umfangreiches Archiv aufbauen können. Kernstück ist ein Konvolut von 50 Repro-Kontaktabzügen, die Porträts bedeutender Künstler zeigen, darunter Pablo Picasso, Max Ernst, Jean Cocteau und viele andere mehr.
Ebenfalls bedeutsam ist eine Reihe von 37 Kontaktabzügen von Fotogrammen Man Rays, der sogenannten „Rayographien“. Ergänzend werden Porträtfotografien des Künstlers aus der Sammlung des Museums gezeigt, die bereits 1977 von den Grubers erworben worden waren. Ausstellungsort ist das Grafische Kabinett.
Man Ray begann seine Karriere als Maler und Bildhauer in New York. Seit 1915 beschäftigte er sich mit Fotografie und versuchte sich unter anderem auch als Filmemacher. Nach abstrakter Malerei und Bekenntnis zum Dadaismus widmete er sich in Europa eine Weile dem Surrealismus, bevor er zunehmend auch kommerziell fotografierte.
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Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz, 50667 Köln
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag (inkl. Feiertage): 10 – 18 Uhr
Jeden ersten Donnerstag im Monat: 10 – 22 Uhr
Karten:
regulär 10, ermäßigt 7 Euro
Familien 20 Euro
Eintritt frei für Kinder unter 6 Jahre
Gruppen (ab 20 Personen) 7,50 Euro pro Person