Die öffentlichen Verkehrsmittel sind überall, wo sie angeboten werden, äußerst beliebt. Auch in Hamburg greifen immer mehr Menschen auf den HVV zu. Wie genial wäre das denn, wenn er künftig gratis nutzbar wäre?
Geht es nach der Piratenpartei, den Linken und diversen Verbänden, die sich für die Umwelt einsetzen, dann würde der HVV bald kostenlos nutzbar sein. Eine tolle Vorstellung für alle, die ihn alltäglich oder nur ab und an brauchen. Denn immerhin erhöhen sich jedes Jahr die Beiträge, die man für die Fahrkarten zahlen muss und das, obwohl die Busse und Bahnen irgendwie nicht besser werden und so ein Blödsinn wie das vorne einsteigen und die Fahrkarte vorzeigen eingeführt werden.
So toll die Vorstellung auch ist, man muss eben auch die andere Seite betrachten. Wer kommt denn dafür auf, dass der HVV kostenlos wird? Irgendwie müssen die Rechnungen ja bezahlt werden.
- Möglichkeit 1: Das Bürgerticket
Dieses würde so ähnlich aussehen wie das Semesterticket, welches die Studenten bekommen. Dabei ist es so, dass jeder eine Jahreskarte kaufen müsste- ganz gleich, ob er sie benutzt oder nicht. Das würde bedeuten, dass jeder Hamburger 187 Euro bezahlen müsste. Derzeit würde eine für den Großbereich 924 Euro kosten.
- Möglichkeit 2: Finanzierung aus dem Haushalt
Wenn das Geld aus dem Hamburger Haushalt kommen würde, dann würde das nicht wirklich funktionieren, weil nicht genug Geld da ist. Diese Möglichkeit würde nur dann Erfolg finden, wenn die Steuern erhöht werden würden. Und das führt mit Sicherheit zu großen Protesten.
- Die Vorteile
Der Vorteil liegt ganz klar darin, dass jeder Bürger mobil sein könnte. Auch Menschen, die es nicht so dicke haben, könnten den HVV uneingeschränkt nutzen. Das würde für viele Arbeitslose die Jobsuche einfacher machen, weil kein Extrageld lockergemacht werden müsste, um zu den Vorstellungsgesprächen und ähnlichem zu fahren.
Der Autoverkehr würde wahrscheinlich sinken und somit würden Straßen und Co. eben auch weniger genutzt. So muss dann dort weniger Geld investiert werden, um alles in einem einigermaßen guten Zustand zu halten.
Ein Vorteil ist, dass die Kosten für Fahrkartenkontrolleure abgeschafft werden könnten. Auch könnte man dann auch wieder auf das „im Bus vorne einsteigen“ verzichten.
- Die Nachteile
Natürlich würden mehr Menschen den HVV nutzen. Das heißt, dass die öffentlich natürlich ausgebaut werden müssten. Mehr Busse und Bahnen würden fahren, damit alle rechtzeitig an ihr Ziel kommen. Das kostet erstmal Geld. Viel Geld.
Auf der einen Seite ein Vorteil, auf der anderen Seite ein Nachteil: Zwar würde man die Jobnehmerkosten der Kontrolleure sparen, allerdings würden diese eben auch ihre Jobs verlieren.
Wer Interesse an dieser Idee hat, der kann sich am 1. Mai um 18.30 Uhr in das Dorothee-Sölle-Haus in der Königstraße 54 begeben und darüber diskutieren. Der Eintritt ist kostenlos!
Generell finde ich die Idee garnicht so schlecht. Doch es hat eben auch nicht das Geld übrig für eine solche Karte, vor allem nicht, wenn er sie nicht nutzen möchte. Aus der Politik gibt es zahlreiche Gegenstimmen, weswegen es wohl keinen „kostenlosen“ HVV geben wird. Der Vorschlag ist ja auch nicht neu, er wurde bereits schonmal gemacht und abgelehnt. Es hat eben alles seine Vor- und Nachteile. Und diese genau zu erkennen und umzusetzen wird noch etwas dauern.
Wie findet Ihr die Idee? Gut oder sinnlos?