Als Kölsch bekannt ist ein helles, gefiltertes, hopfenbetontes sowie obergäriges Vollbier. Doch während Kölsch wird mit 14-16°C kälter vergoren als andere obergärige Biere. Der Alkoholgehalt liegt bei durchschnittlich 4,8 %. Bier wird zum ersten Mal in einem Dokument 873 erwähnt, dessen Echtheit jedoch angezweifelt wird.
Dennoch wertet man das Jahr als das Geburtsjahr der kölschen Braukunst. Doch natürlich darf man den Namen Kölsch nicht ohne Weiteres verwenden. Welches Bier sich so nennen darf, ist in der Kölsch-Konvention von 1985 festgelegt.
Die Stange – das wahre Glas für ein Kölsch
Ein richtiges Kölsch wird natürlich auch traditionell serviert, so genießt man den Gerstensaft typischerweise in einem schlanken, zylinderförmigen Glas, dessen Wand ziemlich dünn ist. In ein solches Gefäß, das von den Kölnern als Kölschglas oder Stange bezeichnet wird, passen normalerweise 0,2 Liter Flüssigkeit.
So genießt man Kölsch stilecht
Auch wenn das Fassungsvermögen gering scheint: Für echte Kölsch-Kenner und Genießer wäre gar nicht daran zu denken, aus einem anderen Glas als der 0,2-Liter-Stange zu trinken, weil Kölsch im Vergleich zu anderen Biersorten schnell schal wird und seine Schaumkrone einbüßt. In manchen traditionellen Lokalen, ist es sogar möglich nur ein halbes Kölsch, das sogenannte Stößchen, zu bestellen. Andere Brauhäuser hingegen bieten sogar 10-Liter-Fässer zum Selbstzapfen an.
Servieren sollte man Kölsch idealerweise bei acht bis zehn Grad, damit es seinen Geschmack vollkommen entfalten kann.
Traditionelle Brauhäuser
Auch die Kellner in kölschen Brauhäusern haben einen besonderen Namen erhalten – Köbes. Dieser nutzt zum Servieren von Kölsch einen sogenannten Kranz, der eine Art ringförmiges Tablett ist, in welches man bis zu 18 Kölschgläser stellen kann. In besonders traditionsbewussten Lokalen nutzt man sogar noch die mittlerweile selten gewordenen Holzfässer.
Was urig und traditionell daherkommt, gefällt jedoch nicht jedem, weil durch die alte Zapfart das Bier weniger spritzig ist als herkömmliche Biere.
Gewöhnungsbedürftiger Brauch
Häufig ist es in Köln Brauch, dass man ein neues Kölsch bekommt, sobald man sein Glas ausgetrunken hat. Das ist auch der Fall, wenn man nicht bestellt oder nachfragt. Sollte man kein Interesse an einem weiteren Bier haben, muss man einen Bierdeckel auf das Glas legen oder aber die Rechnung verlangen.
Reissdorf, Gaffel und Früh dominieren den Markt
Die Vielfalt von Kölsch ist groß und dennoch abnehmend. So hatten von den ursprünglich 100 Kölschmarken 2008 lediglich noch 26 Bestand. Als die größten Marken gelten heutzutage Reissdorf Gaffel und Früh, die gemeinsam 60 Prozent des Kölsch-Marktes einnehmen.