Pflege- und Altenheime für Migranten

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Da die deutsche Bevölkerung immer älter wird, gibt es immer mehr Pflege- und Altenheime. Vergessen wird dabei, dass Migranten auch altern. Wo kommen sie unter?


Pflege- und Altenheime gibt es viele. Es gibt sie in Form von Wohngruppen, betreutem Wohnen bis hin zu krankenhausähnlichen Strukturen. Man hört vielleicht des Öfteren in den Nachrichten von Missständen in Pflegeheimen, aber das liegt natürlich auch daran, dass immer nur von den schwarzen Schafen berichtet wird. Fest steht, die immer älterwerdende Bevölkerung will und muss irgendwo untergebracht werden und ab einem bestimmten Zeitpunkt ist sie entweder auf die Hilfe der Familie oder von anderen angewiesen. Hier kommt das Alten- und Pflegeheim ins Spiel. Dabei wird jedoch eine Bevölkerungsgruppe völlig vergessen: Migranten.

Pflege- und Altenheime für Migranten

Mittlerweile leben in Frankfurt knapp 170,000 Menschen mit Migrationshintergrund, von denen ca. 50% (im Alter) in ihre alte Heimat zurückkehren. Dabei bilden die türkischen Migranten in Frankfurt die Spitze, gefolgt von den Italienern und Kroaten. Wäre es nicht an der Zeit Konzepte für Pflegeheime in Frankfurt zu errichten, die genau auf diese restlichen 50% zugeschnitten ist? Seit 2004 gibt es schon eine Wohngruppe für Muslime, die gemeinsam mit deutschen Leben, doch auf dieser Wohngruppe können nur 13 Personen untergebracht werden. Erst 2010 wurde in Frankfurt ein Pflegeheim eröffnet, das sich an mehrere Migrantengruppen, wie auch an Deutsche, wendet. Das Angebot richtet sich speziell an Migranten aus Italien, Spanien und Portugal. Die Mitarbeiter sprechen mindestens zwei Sprachen und auch auf vertraute Essgewohnheiten wird hier Rücksicht genommen.

Die Großstadt braucht multikulturelle Pflegeheime

Gerade in Großstädten wie Frankfurt oder Berlin, wo der Migrantenanteil relativ hoch ist, wird die Nachfrage steigen. Bislang sieht das Angebot leider noch recht schwach aus. Doch nehmen wir einmal an, jemand ist als Gastarbeiter während der 1960er Jahre mit Mitte 20 nach Deutschland gekommen, dann ist diese Person heute Ende 60. Vielleicht ist es mit dem Pflegeheim noch etwas verfrüht, doch eines Tages wird diese Personengruppe auf Hilfe angewiesen sein. Früher war es z.B. in der türkischen, wie in der deutschen Kultur, üblich, dass jüngere Familienmitglieder die älteren pflegen. Da die jungen Migranten ausgewandert sind und ihre ältere Verwandtschaft, die in der Heimat geblieben ist, nicht gepflegt haben, ist die Kultur der Altenpflege innerhalb der Familie verloren gegangen. Zwar ist heute bei türkischen Migranten oft verpönt jemanden ins Alten- und Pflegeheim „abzuschieben“, doch mit der Zeit wird sich dies wahrscheinlich auch ändern.

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