Es hätte so schön werden können. Dann würde ich hier was über die deutschen Fans im Freudentaumel schreiben können.
War aber nicht. Das einzige, was ein bisschen aussah wie Party, als ich heute morgen aus dem Haus ging, war eine zerbrochene Kindl-Flasche vor einem Coffee-Shop mit geschlossenen Läden neben leicht verranzt aussehenden Immobilien ostdeutscher Bauweise.
Von gestern waren mir noch trüb grimmige Gesichter mit aufgedruckter Deutschland-Flagge in Erinnerung. Und dieser Torres. Und die Fanmeile Berlin. Da war es extrem voll und man konnte sich glücklich schätzen, wenn man schon Mittags da war, sonst hat man nämlich außer gefühlten 500.000 Fahnen nichts mehr sehen können. Deswegen hab ich das Finale woanders geschaut und mich hinterher in kleinem Rahmen geärgert.
Naja, die Fanmeile wird abgebaut, die EM ist vorbei, Berlin steht immer noch. Die Europameisterschaft werden die Deutschen erst in 4 Jahren wieder knapp verpassen, der Christopher Street Day ist dieses Jahr völlig an meinem Bewusstseinshorizont vorbeigestelzt – irgendwie ist alles beim Alten. Die Wohnungen in Berlin sind immer noch billiger als anderswo, die Menschen sind ehrlicher und die Currywurst ist die Beste wo gibt.
Das ist auch gut so! Schließlich sind wir hier nur teilweise Fußball-Blog und sonst ein Blog über die Hauptstadt! Also Hallo Berlin!