Die Matthäuskirche wird in ein Hochhaus integriert. Das wird sicher hübsch.
Die „FAZ“ gesteht ihr eine „herbe Ästhetik“ zu; ich würde sie eher hässlich nennen. Von der Tatsache, dass sie gar nicht in ihre Umgebung passt, ganz zu schweigen. Klar, die Hochhäuser kamen erst im Nachhinein – aber das Stadtbild hat sich nun mal verändert. Wer in den letzten Monaten an der Kirche vorbeikam, musste früher oder später die Plakate bemerken, die gegen deren Schließung und – möglicherweise – Abriss protestierten. Anscheinend hatte die Gemeinde Erfolg, wenn auch einen eher bescheidenen: Das geplante 130-Meter-Hochhaus wird auf dem Gelände gebaut, aber die Kirche bleibt, wenigstens in Teilen, bestehen und wird in das Gebäude integriert.
Wie man sich das vorstellt? Von einem Begegnungszentrum zwischen Wirtschaft und Religion ist die Rede. Ich finde das ziemlich absurd; und sollten die Ökonomen sich nicht daran erinnern, dass die Urahnen ihrer Zunft von einem gewissen Propheten J. aus dem Tempel vertrieben wurden? Ich bin jetzt schon gespannt, wie das funktionieren soll – vom Aussehen ganz zu schweigen: Von „herber Ästhetik“ kann dann jedenfalls keine Rede mehr sein. Eher schon von „bizarrer Patchwork-Architektur“ (das Copyright an diesem Begriff melde ich hiermit an) 😉 …