Sechs Säulen, die die Welt bedeuten. Oder die Quadriga tragen. Von diesem Punkt aus steht Euch Berlin offen. Das Brandenburger Tor wurde schon so oft zur Grußkartenillustration missbraucht, dass es der erste Anlaufpunkt für Touristen in der Hauptstadt ist.
Dementsprechend viele Japaner, Amerikaner und Franzosen sieht man hier mit Kameras bewehrt den optimalen Abschusswinkel für das Erinnerungsfoto suchen. Doch es gibt auch stille Momente am Brandenburger Tor, das vom Pariser Platz aus auf die Siegessäule sieht und so symbolisch Ost- und Westberlin vereint. Man muss nur den richtigen Zeitpunkt erwischen.
Wenn die Sonne untergeht, zum Beispiel. Und gerade keine LoveParade, VERDI-Demo oder Präsidentenkutsche vorbeikommt. Dann tröpfeln noch ein paar Touristen vom Holocaust Mahnmal rüber und sind zu müde, um Fotos zu machen. Wenn kein Wochenende ist, dürfte der Verkehr ebenfalls nachgelassen haben.
Wartet man noch ein bisschen, so ist es ohne weiteres möglich, sich an die Sandsteinsäulen zu lehnen, und in nachdenklicher Art mit Zigarette posierend auf die leere Straße des 17. Juni zu starren.
Dann braucht man natürlich doch wieder jemanden, der ein Foto macht…