Vom Lumpensammler zum berühmten Star-Schneider und dann leider in die Insolvenz. Der Modedesigner Bent Angelo Jensen hat mit seinem Label „Herr von Eden“ eine Erfolgskarriere hingelegt, die sonst nur in Hollywood-Filmen möglich ist. Am 5. November 2013 wird nun entschieden, ob Benefizauktion und Insolvenzplan Erfolg haben und das Unternehmen zukünftig weitergeführt wird. Hier am Großneumarkt befindet sich einer seiner Hamburger Läden.
Vom Tellerwäscher zum Millionär
Mit seinem Modelabel „Herr von Eden“ wurde Jensen zu einem der angesagtesten Modedesigner Hamburgs. Er kleidet Prominente wie den Regisseur Fatih Akin, Thomas Gottschalk, Tim Mälzer, Bela B. von den Ärzten, Jan Delay und Künstler wie beispielsweise die Musiker von R.E.M, Depeche Mode und Lady Gaga ein. Angefangen hat jedoch alles in einem Second-Hand-Laden, in dem er sich das Schneidern selber beibrachte – ein wahrer Autodidakt also.
Berühmt machten Ihn dann seine extravaganten Modelle, seine klassischen Schnitte und seine Aufmerksamkeit erregenden Herrenanzüge. Seine Outfits sind nichts für den spießigen Bank-Alltag, sondern für den modebewussten und auch etwas mutigen Mann von Welt – und das hat auch sehr gut funktioniert. Bis zum Entschluss, eine Damenkollektion auf den Markt zu bringen. Diese verkaufte sich leider nicht und führt am Ende zu insgesamt 600 000 Euro Schulden.
Viel Unterstützung mit Benefizauktion
Diese Schulden brachten Jensen aus dem Konzept und das von Ihm im Jahre 1996 gegründete Unternehmen musste im Juli dieses Jahres einen Insolvenzantrag stellen. Diese Nachricht wurde in der deutschen Promi-Szene mit Überraschung aufgenommen, viele Künstler wollen dem angeschlagenen Modelabel helfen und so kam es im September zu einer Benefizauktion in Hamburg. Unter dem Titel „Bent Aid!“ wurde in den Deichtorhallen versteigert, was zu versteigern geht: Benjamin Klemann fertigte ein Paar Maßschuhe an, Udo Lindenberg malte eigens für die Auktion ein Bild, TV-Koch Tim Mälzer versteigerte ein persönliches Kochen und Rocko Schamoni und Anke Degenhard übernahmen die Rolle der Auktionatoren. Jan Delay und Co. packten tatkräftig mit an um den Neustart des Labes zu sichern und so viel Geld wie möglich dem Insolvenzplan zugutekommen zu lassen.
Am 5. November werden sich alle Beteiligten vor Gericht treffen und die Gläubiger werden entscheiden, ob sie dem Insolvenzplan zustimmen und somit auf einen Teil des ihnen zustehenden Geldes verzichten und das Unternehmen weitergeführt werden kann. Jensen hofft auf einen positiven Ausgang – wir am Großneumarkt natürlich auch.
Foto: privat