Wer in die schönste Stadt der Welt ziehen möchte, sollte sich gut vorbereiten.
Meine Freundin ist gerade nach St. Pauli gezogen, hat eine gemütliche Wohnung in einem Hintereingang zwischen zwei Kneipen gefunden. Um zu ihrer Haustür zu gelangen, muss man erst einmal an den Prostituierten vorbei, die einem böse Blicke zuwerfen und dir Hüfte schwenkend klar machen, wer hier ,,der Boss“ ist.
Hat man das hinter sich, geht man einfach durch den Eingang einer Kneipe in den Hintereingang – und schon ist man da.
Einladend, nicht?
St. Pauli wird immer beliebter, was das Wohnen angeht. Studenten, Künstler und jeder, der irgendwie ,,cool“ sein möchte, zieht nach St. Pauli. Meine Freundin hatte fünfzig Mitbewerber und musste sich erst einmal mit ihrer Vermierterin anfreunden, um überhaupt eine Chance zu haben. Gesucht hat sie drei Monate.
Wer nach Hamburg zieht, sollte sich klar machen, dass das Pflaster hier auch immer teurer wird. Für eine Ein-Zimmer-Wohnung sollten schon mindestens vierhundert Euro einkalkuliert werden, wer in eine Wohngemeinschaft zieht, der dürfte mit dreihundert Euro im Durchschnitt liegen. Dann kommt es natürlich auch auf die Lage an. Schanze, St. Pauli, Kiez und Altona sind besonders bliebte Mekkas für Studenten, junge Leute, Künstler, etc. .
Ich selber wohne zwar neben der U-Bahn, jedoch nicht direkt Innenstadt. Zusätzlich sind wir zu viert in diese Wohnung gezogen, was bedeutet, dass ich ein wirklich günstiges Zimmer habe: Für knapp zweihundert Euro wurde mir dieses Zimmer regelrecht ,,hinterher geschleudert“.
Jedoch, und das darf man nicht vergessen, wohnt man auf St. Pauli ,,mitten im Dreck“ wie ein Kollege es so schön formulierte, der selber jahrelang dort gewohnt hat. ,,Man wächst da einfach raus“ erzählt dieser, weil es auf Dauer einfach kein Spaß mache, sich den Weg zu seiner Haustür durch besoffene Studenten zu bahnen oder neben einem wichtigen Zuhälter zu wohnen.
Ich für meinen Teil würde mich davon nicht abschrecken lassen und habe meiner Freundin zu ihrer Wohnung beglückwünscht. Und überlege selber, ob ich nicht nochmal umziehen sollte…
Ich bin am September beruflich in Hamburg und habe es auch schwer gehabt, eine Wohnung zu finden. Da ich vorher 4 Monate in Barmbek-Süd gewohnt habe, wollte ich auch möglichst östlich der Alster bleiben. Ich hatte auch die Hoffnung, dass der Wohnungsmarkt nicht ganz so dramatisch ist, wie in den „Szene Vierteln“. Bei Wohnungsbesichtigungen war je dennoch einer von 40 oder mehr.
Durch ein firmeninternes Forum habe ich dann jedoch eine klasse Wohnung in Bramfeld zu einem günstigen Preis (für Hamburg) gefunden.
Alles in allem, bin ich als Berliner verwöhnt, was Wohnraum und Preise angeht. Mal eben schnell ´ne Wohnung in HH zu finden ist echt schwer.