Am Freitag Abend war es dann endlich soweit: Eine kuriose Kunst-Aktion zum Mitmachen, die am Ende in einer guten Party mündete 😉 .
Ich erzählte euch ja von der geplanten MOW – Marks on White -, bei der ein ganzer Club in Papier eingewickelt werden sollte, damit im Anschluss alle im Club malen könnten. Und am Freitag war es dann endlich soweit!
Im strahlenden Weiß präsentierte sich der HongKong Club auf St. Pauli im feschen Papier-look.
Die Verantwortlichen hatten ganz schön schuften müssen, um auch die tief hängende Decke zu verkleiden und um 18 Uhr wurden die letzten Papierstreifen auf dem Boden verteilt. Die ganze Sache entsprang der Projektwoche der kunstschule wandsbek, bei der eigentlich eine Ausstellung geplant gewesen ist. So aber haben die kreativen bewiesen, dass Kunst nicht nur Freaksein bedeutet, sondern auch zum Mitmachen animieren kann. Dass sie Spaß machen und sich ausdrücken soll.
Der Abend übrigens war – aus meiner Sicht – ein voller Erfolg. Während die Papiercrew sich erst einmal im Hintergrund hielt (,,zuviel Papier auf einmal!“), stürzten sich die Besucher auf das unschuldige Weiß, um es zu entjungfern 😉 . Innerhalb einer Stunde zierten der Club Smileys, interessante Sprüche (,,Man, bist du blöde“). Manche hatten ganze Pläne bei sich, die sie auf der Wand für zumindest zwei Stunden verewigten, danach prangten etliche Kritzeleien auf der bemühten Wandmalerei 😉 . Die musische Untermalung war hingegen meiner Erwartungen wirklich gut. Ich bin ja nicht so der House bzw. Black-Fan, aber der Dj aus Itzehoe (habe seinen Namen leider vergessen) hat so gut aufgelegt, dass trotz der offensichtlichen Richtung jeder auf seine Kosten gekommen ist.
Um Mitternacht wurde die schön beschändelte Pracht jedoch wieder entsorgt – nachdem natürlich etliche Fotos geschossen wurden. Jetzt ist noch ein Buch geplant, welches die ganze Aktion bildlich und schriftlich festhalten soll.
Ich fand die Aktion total klasse und mir hat sie super viel Spaß gemacht, erinnert doch ein wenig wehmütig an vergangene Zeiten, in denen ich als Vierjährige die tapezierten Zimmer im Schlafzimmer meiner Eltern wahnsinnig verlockend fand, meine mit Fingerfarbe bemalten Patschehändchen leidenschaftlich drauf zu klatschen 😉 .
Ach und der HongKong Club lohnt sich im Übrigen immer noch, ihm einen Besuch abzustatten! Er liegt hinter der Großen Freiheit in der Paul-Rosen-Straße, ist nicht sonderlich groß, eher übersichtlich, jedoch arbeiten hier – meiner Einschätzung nach – wirklich ausgesuchte Dj´s und Barkeeper, die das Ambiente noch unterstreichen. Außerdem liegt er etwas abseits der wütigen Party-Meile – der Reeperbahn -, in der Sex und Alkohol die einzigen verkäuflichen Themen sind. Und das fand ich schon sehr angenehm, wenn ich mich nicht durch betrunkene Touris schieben muss, um in einen Club zu gelangen!