In Hamburg scheint das Motto: „Je verrückter, desto besser“ wie ein Virus ausgebrochen zu sein.
Letztens schrieb ich ja schon über den Bauern, der seine Kuh auf dem Hauptbahnhof spazieren führte, um einen ungewöhnlichen Protest anzuführen. Da war ich schon wirklich beeindruckt.
Aber in letzter Zeit scheint der Eingang zum Hauptbahnhof in Hamburg ein magnetischer Anziehungspunkt für allerhand seltsamer Aktionen zu sein.
Normal sieht es an dieser Ortschaft Hamburgs jeden Morgen gleich aus: Obdachlose rollen murrend ihren Schlafsack zusammen ob der klassischen Beschallung aus den Lautsprechern, während Straßenfeger pfeifend die Kulisse reinigen. Zeitungsverkäufer sowie Polizisten drängen sich durch die hastende Menschenmasse, die, auf dem Weg zur Arbeit, noch schnell einen Kaffee in den unzähligen Coffeeshops ergattern.
Auch ich schlurfe noch schlaftrunken mir die Müdigkeit aus den Äuglein reibend über den Asphalt, als… ja… als schon wieder an diesem Morgen alles anders war.
Da guckte mich ein riesiges Plakat von der Deutschen Bahn an: Eine langweilige Gestaltung versuchte mir ein Ticket für den Nachtzug quer durch Europa schmackhaft zu machen. Ein wenig geblendet zog ich weiter meines Weges, drehte mich beim Vorbeigehen noch einmal um und blieb bei dem kuriosen Anblick, der sich mir da bot, aprupt stehen. Hinter dem Plakat stand nämlich ein riesiges Bett. Und da drin schlummerte ein echtes Menschenwesen in einem herrlich kuscheligen Federbett. Als sie sich räkelnd und offensichtlich glücklich lächelnd aus diesen wälzte, erblickte der verdatterte, mögliche Kunde rosafarbene Plüschsocken an ihren Füßen. Ein anderes Mädel nutzte die Gunst der Stunde und drückte den schockierten Passanten Flyer in die Hand.
Ich bin ja normal kein Fan der Deutschen Bahn, aber diese Werbeaktion hat sich definitiv unvergesslich in mein Hirn gebrannt. Ich muss sagen, da hat die Bahn wirklich einmal kreativen Einfallsreichtum bewiesen!