Hamburg wählt. Am 20. Februar geht´s wieder los und jeder Hamburger Bürger darf sein Kreuzchen auf´s Zettelchen malen. Ihr ahnt es schon: Ein weiterer Motzblog heute.
Letztens hab ich Post bekommen. Schon von weitem quillte ein riesiger Briefumschlag aus meinem Postkasten, nicht zu übersehen. Ein schweres Briefchen war da eingetrudelt, in DIN A 4 Größe und von beachtlicher Dicke. Oha, dachte ich. Mal sehen. Ich öffnete den Umschlag und meine Küche wurde von einem Stapel wichtig hochglänzender Flyer überschwemmt. Oha, dachte ich nun ein zweites mal.
Ich solle wählen gehen. Bald. Ich solle mich brav informieren, sogar wie ich wähle, wurde mir erklärt. Sogar ein Beispielpapierchen (!) bekam ich mitgeschickt. Alles auf äußerst wertigem Papier gedruckt, das ich mir nicht mal für Bewerbungen leisten könnte oder gar wollte.
Im Großen und Ganzen handelte es sich aber um Werbung. Wahlwerbung. Babette hat euch ja schon erklärt, worum´s bei den Wahlen geht.
Solche Wahlwerbung bekomme ich derzeit häufiger. Alle möglichen Parteien senden mir Papiere zu, die mit großen Gesichtern bedruckt sind, die äußerst wichtig – und äußerst unsympathisch – gucken und mir mit ihrem zerknirschten Gesichtsausdruck: „Ich weiß genau, was ich tue!“ sagen wollen.
Und ich stehe jedes mal in einem Haufen Papierwust in meiner Küche und frage mich: „Habt ihr Politiker eigentlich noch alle Tassen im Schrank?“
Wieviel Geld kostet diese Wahlwerbung eigentlich? Wenn ich mir vorstelle, dass jeder Hamburger Bürger so einen Papierstapel geschickt bekommen hat, der ihm in „Du bist zu blöde für alles, ich erklär´s dir mal lieber ganz genau“ – Manier erklärt, was er zu tun hat, wird mir speihübel. Das kostet ein Vermögen.
Ein Vermögen, das man in Bildungspolitik hätte investieren können. In Kindergärten. Krankenhäuser. Wasweißich.
Ich finde das „bääääääääh“!
(Hinzu kommen noch die Werbefuzzis auf der Straße, die mich täglich mit Wahlflyern bewerfen und wahrscheinlich sehr viel Geld dafür bekommen. Denn ja: Diese Fuzzis auf der Straße, die machen das nicht umsonst!)
Ich wähle die Partei, die mir verspricht, mit diesem Geld-zum-Fenster-hinaus-werfen-Wahnsinn aufzuhören! Aber am besten, ich gründe selbst eine. Macht wer mit?! 😉
Mehr zu den Wahlen findet ihr hier.
Hallo. Ja, das ist wirklich ein interessantes Thema und ich bin auch froh, dass das in einem Blog auch mal angesprochen wird. Die großen Parteien der Bürgerschaft geben für diesen Wahlkampf MILLIONEN aus. Meine persönliche Meinung ist, das für Wahlkampf auch eine Ausgabegrenze für die Parteien geschaffen werden sollte. Wie Du schon in Deinem Artikel schreibst, das Geld könnte wirklich woanders sinnvoller eingesetzt werden…