Wem die Kontroversen um die „Körperwelten“ des umstrittenen Plastinators Gunther von Hagen noch nicht ausreichen, kann sich ganz sicher bald über ähnliche Diskussionen zur Ausstellung „Bodies“ freuen. Pünktlich zum 4. Advent – und damit nicht gerade feinsinnig geplant – kommt die erfolgreiche US-Anatomieshow nach Köln.
Seit 2005 tourt „Bodies … The Exhibition“ um die Welt und konnte bisher über 7 Millionen Besucher zählen. Im „Museum of Science and Industry” / Florida gestartet, zog sie bald schon weiter nach New York, Mexiko City, Sao Paulo, Barcelona, Amsterdam, Prag und Wien. Auf dem Kölner Gelände der EXPO XXI macht sie am 17. Dezember nun zum ersten Mal in Deutschland Station.
Ganz wie bei den berüchtigten „Körperwelten“ zeigt auch diese Ausstellung konservierte menschliche Körper quasi von innen. Ganze 200 Exponate wurden plastiniert und in unterschiedlichen Posen ausgerichtet. Manche spielen Fußball, andere sprinten oder dirigieren ein Orchester. Von gewagten Beischlafarrangements, wie sie zuletzt bei von Hagen für Aufruhr sorgten, hat man jedoch abgesehen.
Kontroversenfrei ist „Bodies“ jedoch trotzdem nicht geblieben. Die „New York Times“ etwa veröffentlichte 2006 einen kritischen Artikel über den Ursprung der Körper. Berichte von chinesischen Untergrundorganisationen, die plastinierbare Leichen für 300 Dollar verkaufen, setzten immerhin eine Untersuchungskommission in Gang. Jüngst verbot gar ein französisches Gericht gänzlich jede weitere kommerzielle Ausstellung toter menschlicher Körper.
Demnächst kann man sich in Köln also selber ein Bild machen. Karten sind ab November für 17 Euro plus VVK im Vorverkauf erhältlich.
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