Karneval wie zur Zeit der römischen Besatzer – das ist, was das Festkomitee den Kölnern für den kommenden Rosenmontagszug verspricht. Dafür soll eine spezielle Tribüne unter dem sponsorlastigen Namen „Intrum Justitia Colosseum“ am Heumarkt sorgen. Die überdachten Sitzplätze sind jedoch alles andere als günstig. Rund 65 Euro muss man mindestens hinblättern.
Na klar, es geht um die qualitative Verbesserung und optimierte Familienfreundlichkeit des Rosenmontagszuges, und nicht etwa um eine weitere Gelegenheit, dem Kölner am höchsten Feiertag der Karnevalssession noch ein paar Euro mehr aus der Tasche zu ziehen. Mehr freie und kostenlose Flächen entlang des Zugweges wollte man seitens des „Festkomitees Kölner Karneval von 1823“ ermöglichen, als man beschloss, die Anzahl der Tribünen zu verringern und verstärkt auf den Heumarkt zu konzentrieren.
Dort nämlich wird es dieses Jahr zum ersten Mal einen überdachten Tribünenaufbau im Stil des römischen Colosseums geben. Wenn „d´r Zoch“ am Rosenmontag über die Gürzenichstraße einfährt, ist er zu beiden Seiten von Tribünen eingerahmt, die dem Zuschauer echten „Arena-Charakter“ bieten sollen. Wieso dem aber so sein soll, wissen wohl nur die Herren vom Festkomitee, denn eine Arena ist immer noch rund.
Die überdachten Tribünen bieten Sitzplätze für insgesamt rund 3000 Besucher. Mit einem Mindestpreis von EUR 64,50 bedeutet das bei vollen Rängen einen Umsatz von EUR 193.500. Eine „Alles-dobei-und-inklusiv-Kaate“ inklusive Catering und Getränke kostet gar karnevalistische EUR 111. Wie gesagt, es geht um Familienfreundlichkeit und kostenlose Stehplätze. In diesem Sinne: Alaaf.
(Karten sind per Email unter kartenservice@koelnerkarneval.de erhältlich und seit dem 2. Januar auch im „Kaatebus“ auf dem Neumarkt.)
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