Zugegeben, es klingt leicht missverständlich, denn es ist nicht etwa ein neues Opernhaus, das ab Mitte Mai erstmals bespielt wird. Vielmehr handelt es sich um den Musical Dome, der als eine der vielen Ausweichlocations fungiert, auf die während der Sanierungsarbeiten am Haupthaus Offenbachplatz zurückgegriffen werden muss.
Die Diskussionen um einen möglichen Neubau, der vorübergehend als Spielstätte dienen sollte, ebbten über Monate hinweg nicht ab. Die Sanierung der Kölner Oper selber war lange Zeit Streitpunkt und ist es in gewissem Sinne immer noch. Frühzeitig war der Musical Dome als Übergangsspielstätte im Gespräch. Jetzt ist der Teilumzug endlich in einigermaßen trockenen Tüchern.
Ab dem 17. Mai wird mit Puccinis „Tosca“ über zwei Monate hinweg erstmals eine Produktion der Kölner Oper zwischen Dom und Rheinufer stattfinden. Insgesamt elf Spieltermine sind bis zum 17. Juni eingeplant. Langfristig soll der Musical Dome als Hauptspielstätte dienen.
Über 1600 Zuschauer finden Platz in dem Bau aus Glas und Stahl, das mit seiner blauen Zeltüberdachung 1996 eigentlich für die Aufführung des Musicals „Gaudi“ errichtet worden war. Längst ist die Location bekannt für ihr wechselndes Programm aus Musiktheater und Revue. Erfolgreich liefen hier etwa die Musicals „Hairspray“ und „Die Schöne und das Biest“.
Wie das traditionelle Opernpublikum die neue Spielstätte annimmt, wird sich noch zu zeigen haben. Für Angereiste ist die Lage ideal, denn bis zum Hauptbahnhof sind es nur wenige hundert Meter Fußweg. Bislang wurden alle Ausweichlocations wohlwollend angenommen, hatten allerdings in gewissem Sinne immer auch experimentellen Charakter.
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