Sie wollten halt feiern.
Dass die Premierenfeier des Uschi-Obermaier-Spektakels „Das wilde Leben“ für drei der Schauspieler ein unglamouröses Ende im Polizeipräsidium der Ettstraße nahm, wurde seit Januar diesen Jahres ausgiebig erörtert. Die Darsteller Festus Rydl (44), Robert Minich (40), Aleksandar V. (24) und David Scheller (36) sollen nach der Filmpremiere im Münchner Hotel „Bayerischer Hof“ randaliert und sich der herbeigerufenen Staatsgewalt wiedersetzt haben. Folgerichtig sind sie des „Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte“ angeklagt; sie sollen gesoffen, gekokst und gekifft haben, und ein paar Knüffe und Püffe für die Polizisten hat’s obendrein auch noch gesetzt. Letztere haben nicht allzu lang gefackelt und die Herrschaften kurzerhand ins Präsidium verfrachtet; ein paar Tage später trudelten die Strafbefehle ein. Die Angeklagten hatten Geldstrafen zwischen 4.900 und 7.000 Euro abzuleisten. Das kam den Künstlern, deren finanzielle Verhältnisse teilweise prekär sind, nicht gerade gelegen, und darum drängten sie auf eine Prozessbeschleunigung, eine Eingung, was auch immer, Hauptsache: weniger. Sie haben’s bekommen. Wie am Mittwoch bekannt wurde, sind die Strafen auf 400 bis 1.000 Euro reduziert worden. Das trifft sich gut – Hauptdarsteller Scheller habe nämlich, so sein Anwalt, lange Zeit von Hartz IV gelebt, und seine aktuelle Gage sei zur „Schuldentilgung“ verplant. Fragt sich bloß, wo das Koks herkam. Aber, was soll’s, es sind doch Künstler … und was Oasis können, das können mittelprächtige deutsche Schauspieler doch schon lange.