Das Nichtrauchergesetz ist ein emotional aufgeladenes Thema. Es wird gestritten, gekämpft und sich durch die Gesetzgebung gemogelt: Raucher und Nichtraucher werden sich wohl nie einig. Auch in Hamburg nicht.
St. Pauli, Reeperbahn, der Kiez: Willkommen auf der verruchten Partymeile Hamburgs! Hier gehören rauchige, schummrige Kneipen und Discotheken zur Lokalität einfach dazu. Rauchfrei, steril, sauber – das passt einfach nicht zum dreckigen, verspielten St. Pauli. Das sehen die Anwohner und Kneipenbetreiber ebenso und deshalb gibt es in unserem Sündenviertel kaum noch eine Örtlichkeit, an der nicht geraucht werden darf.
Es gibt eine Sondergenehmigung seitens der Politik für die Gastronomie: Räumlichkeiten unter 75m² dürfen wieder rauchig betrieben werden, also auch ohne Raucherraum.
Aber bis es soweit war, wurde auf dem Kiez ganz schön geschummelt und gestritten: Da gab es die Raucherklubs, in denen man für einen Euro Mitglied werden konnte und die Clubs, die sich postwendend gar nicht erst an das Gesetz gehalten haben.
Clubbesitzer äußersten sich dazu schulterzuckend, dass Raucher nunmal nicht so tolerant sind, wie gemeinhin angenommen wird. Sie rauchten trotz des Verbotes einfach „drinnen“ und die höfliche Aufforderung, das sein zu lassen, machte die Besucher oft aggressiv. Die Kommunikation funktionierte also nur holpernd, oder besser gesagt: gar nicht.
Und jetzt wird eben wieder geraucht. Entweder „heimlich“ oder aufgrund der Gesetzeslage mit den 75m². Oder eben die aussagekräftigen Raucherclubs. Auf jeden Fall dürfte die ganze Angelegenheit noch lange für Gesprächsstoff an den Bartischen sorgen, über die man über schaumige Bierkronen gebeugt noch lange lästern kann 😉 . Dieser Artikel geht da übrigens auch noch näher drauf ein.