Viele haben die Nase gerümpft und das Ganze als eine Art skurriler Trend abgetan: Das Ritzen in die Haut junger Mädchen und Frauen. Selbstverletzendes Verhalten, kurz SVV, ist eine Krankheit, die immer weitere Kreise zieht.
Es befällt meist junge Frauen in der Pubertät. Da wissen viele nicht, wie sie mit ihrem seelischen Sperrmüll umgehen sollen und suchen nach Auswegen oder zumindest einem Ausgleich. Einer davon ist das selbstverletzende Verhalten, das in einer handfesten Borderline-Persönlichkeitsstörung münden kann.
Dabei greifen viele Mädchen zu einem Messer, um sich in die Haut zu schneiden, bis es blutet. Aber auch Eiswürfel auf die Haut legen oder den Kopf an die Wand schlagen, gehören dazu. Diese Techniken sind eben weniger unauffällig. Diese Krankheit befällt immer mehr junge Frauen, doch die Therapiemöglichkeiten ließen bisher immer zu wünschen übrig.
Hamburg will das jetzt ändern – unsere Hansestadt plädiert für die Einrichtung und Möglichkeit, junge Frauen zu behandeln. Eine neuere Therapieform verspricht nämlich sehr gute Heilungschancen, etwas, wovon viele Betroffene bisher nicht zu träumen wagten. Darüber könnt ihr hier mehr nachlesen.
Ich finde das schon ganz gut. Aber ich glaube, was vielen jungen Mädchen fehlt, ist Aufklärung über das, was sie wirklich wollen und brauchen. Viele dieser Betroffenen suchen nach einem Halt. Mal sehen, ob sie in zukünftig in Hamburg finden werden.
Vor allem ist das keine Störung mehr die nur junge Frauen betrifft, sondern auch viele Männer.