Warum nicht einmal mit dem iPad malen? Was da nach laienhafter Freizeitspielerei mit passender App klingt, ist tatsächlich zum Prinzip eines der bedeutendsten Künstlern der Gegenwart geworden. David Hockney nutzt die modernen Kommunikationsmittel als Leinwand und erforscht so eine ganz neue Herangehensweise an den künstlerischen Prozess. Eine umfangreiche Ausstellung seines Schaffens ist derzeit in Köln zu sehen.
Es ist nicht so, als hätte David Hockney die traditionelle Malerei drangegeben. Vielmehr findet sich im Schaffen dieses Künstlers, dessen Swimmingpool-Bilder längst ihren Eingang in die Populärkultur gefunden haben, immer wieder der Schritt ins Wagnis. Hockney experimentiert gerne mit neuen Themenfeldern und Ausdrucksformen. Seit einer Weile gehört die Bildschirm-Zeichnung in unterschiedlichster Form verstärkt dazu.
Zunächst nutzte Hockney den Touchscreen von Smartphones, später wechselte er zum iPad über. Die Unmittelbarkeit der Bildschirm-Zeichnung eröffnet ihm dabei gänzlich neue Möglichkeiten. Ein gewisser synthetischer Anteil bleibt allerdings unübersehbar, und so ist die visuelle Qualität schlicht eine andere als in der klassische Malerei.
Hockneys iPad-Bilder nehmen auf großformatigen Bildschirmen und als Prints einen großen Teil der Kölner Ausstellung ein, die bis zum 3. Februar 2013 im Museum Ludwig zu sehen ist. Aber auch andere Werke aus seinem umfangreichen Schaffen lassen sich betrachten, so etwa seine ungewöhnlichen Multi-Fokus-Filme oder auch ganz reguläre Ölbilder.
Begleitend werden Vorträge, Atelierkurse und am 31. Oktober auch ein kleines Konzert angeboten. Zuvor war die Ausstellung in London zu sehen und hatte dort über 650.000 Besucher angelockt.
***
Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz. 50667 Köln
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag (inkl. Feiertage): 10 – 18 Uhr
Eintritt:
regulär 10, ermäßigt 7 Euro