Der „Alter Markt“ in Köln verbindet das Mittelalter mit der Neuzeit.
Der Alter Markt – als Eigenname bleibt er unflektiert – findet seine erste Erwähnung bereits im Jahre 992, als die Römer Köln noch „Colonia Claudia Ara Agrippinensium“ nannten. Neben seiner schon damaligen Nutzung als Marktplatz, war er im Mittelalter Veranstaltungsort für Turniere (hier wurde Maximilian I. aus dem Sattel geworfen) und wurde als Gerichtsplatz genutzt. Den Namen änderte der Alter Markt etliche Male – unter der französischen Besatzung war er als „Le grand Marché“ bekannt, später als „Cölnischer Markusplatz“ und im Volksmund „Et jolde Böddemche“.
In der Mitte befindet sich das Jan-von-Werth-Denkmal auf einem Brunnen, umsäumt wurde der Alter Markt bis zum Krieg von Bauten aus der Renaissance, die jedoch größtenteils zerstört wurden. Gen Westen gelegen ist das Rathaus, ebenfalls wiederaufgebaut und teilweise modernisiert. Der Rathausturm lockt mit einem Glockenspiel, das um 9, 12, 15 und 18 Uhr jeweils eine von 24 Melodien spielt.
Ebenfalls am Rathausturm kann man den „Platzjabbeck“ sehen: Eine Fratze, die zu jeder vollen Stunde ihre Zunge herausstreckt. Das Original ist um 1445 entstanden, wurde aber rekonstruiert, da es 1943 verbrannte. Gegenüber des Rathauses befindet sich das Haus „Em Hanen“, an dessen Giebel der „Kallendresser“ hängt, eine kleine Figur, die die Dachrinne für ihr Geschäft benutzt. Beide Spottfiguren gehören zum mittelalterlichen Flair des Altstadtplatzes.
Unweit vom Alter Markt im Brigittengäßchen hinter dem Haus „Em Hanen“ trifft man noch weitere Spottfiguren: Tünnes und Schäl, die beiden Kölner Originale, die ihren Ursprung im Puppentheater Hänneschen haben, grüßen den Spaziergänger als Bronzeskulpturen.
Neben dem offenkundigen touristischen Interesse am Alter Markt, ist der Platz auch für den Karneval in Köln von Bedeutung: Hier wird im November die Saison eröffnet und auch der Straßenkarneval findet hier mit der Weiberfastnacht seinen Anfang. Im Winter wird der Platz auch als Weihnachtsmarkt genutzt, der durch seinen altertümlichen Charme eine besondere Stimmung verbreitet.