Man kann in den vielen Antiquariaten Berlins Stunden beim durchstöbern der verlorenen Schätze verbringen. Manchmal finden sich dabei echte Kleinode.
In kleinen Läden stapeln sich Bücher und Einrichtungsgegenstände. Es riecht nach altem Papier, Bohnerwachs und Mottenkugeln, der Besitzer ist oftmals hinter den Türmen kaum zu entdecken. Eine ganz eigene Welt eröffnet sich dem Besucher eines Antiquariats in Berlin.
Früher gab es in jedem Bezirk eine große Vielzahl von thematisch verschiedenen Läden: Alte Möbel, gebrauchte Bücher, Haushaltswaren und Elektronik (noch benutzbar oder nur noch für Bastler) – im Prinzip ließ sich alles in einem Antiquariat finden. Und auch für jeden Geldbeutel gab es die unterschiedlichsten Anbieter, ob es sich nun um eine Siebziger-Jahre-Stehlampe handelte oder um einen Vogelkäfig im Jugendstil. Echte Antiquitäten fanden sich neben Flohmarkt-Artikeln.
Im Gegensatz zu England oder Irland, wo es an jeder Ecke wenigstens einen Second-Hand-Book-Store gibt, ist die Antiquariats-Kultur hier leider eher rückläufig. Immer weniger Läden finden sich und jene, die sich hartnäckig halten, befinden sich meistens im Umkreis von wenigen Straßenzügen. Rund um den Nollendorfplatz in Schöneberg, aber auch in Kreuzberg, Prenzlauer Berg und Friedrichshain gibt es noch einige Ecken, in denen sich die Geschäfte dicht in bestimmten Ecken drängen. Immerhin muss man heute nicht mehr durch Zufall über ein Antiquariat stolpern, sondern kann sich im Internet über die diversen Standorte informieren.
Wer nach Faksimiles, Notenblättern oder alten Kupferstichen sucht, sich nach längst vergessenen Stilepochen oder Helmen aus dem dreißigjährigen Krieg sehnt, wer sich an alte Bücher Rezensionen erinnert, die dazu gehörigen Werke aber partout nicht mehr bestellen kann, wird in einem der immer noch aktiven Antiquariate durchaus fündig.