In Berlin treffen unzählige Gegensätze aufeinander, und doch passt alles irgendwie zusammen. Damit setzt das moderne Berlin die historischen Vorgaben der beiden Gründungssiedlungen fort, die zwar an gegenüberliegenden Flussufern entstanden, sich aber trotzdem im Laufe der Zeit zu einer Einheit zusammenfügten.
Berlin ist nicht nur die deutsche Hauptstadt, sondern noch so viel mehr: Regierungssitz, historische Metropole, Wissenschafts- und Universitätsstadt, Medien-Zentrum, europäischer Verkehrsknotenpunkt, Touristen-Magnet, kultureller Schmelztiegel und mal geliebte, mal verfluchte Heimat für fast dreieinhalb Millionen gebürtige und Wahl-Berliner. Die Stadt wurde in Liedern besungen, in Filmen verewigt und in unzähligen Schriften und Büchern beschrieben, beschimpft, bewundert. Und all dies fand seinen Anfang in zwei kleinen Handelssiedlungen, die im Mittelalter an der schönen Spree entstanden.
Berlin: Wie mit Berlin-Cölln alles seinen Anfang nahm
Die ersten Spuren von Bewohnern der Region reichen bis 60.000 Jahre vor Christus zurück, die frühesten Hinweise auf sich entwickelnden Ackerbau und Viehzucht lassen sich auf das vierte Jahrtausend v. Chr. datieren. Doch die tatsächliche Gründung der Siedlungen, aus denen das heutige Berlin hervorging, fand im Mittelalter statt.
Zwischen der Hochfläche des Barnim und der des Teltow fließt die Spree durch ein sogenanntes Urstromtal, eine in der Eiszeit gebildete Niederung. An einer günstigen Stelle im Flusslauf, die seicht genug war, um sie mit Viehwagen durchfahren zu können, entwickelten sich wahrscheinlich gegen Ende des 12. Jahrhunderts n. Chr. zwei Siedlungen, je eine an beiden Ufern des Flusses. Auf dem südlichen Teil der Spreeinsel, heute als Fischerinsel bekannt, entstand Cölln; ihre Schwesterstadt Berlin entwickelte sich am gegenüberliegenden Flussufer.
Im Laufe der Zeit wuchsen die beiden Teile der Doppelstadt immer enger zusammen. Im Jahre 1307 bildeten sie eine Union und sicherten damit ihre wirtschaftliche Vormachtstellung gegenüber den nahe gelegenen slawischen Siedlungen Spandau und Köpenick, die schließlich von den sich ausdehnenden Stadtgrenzen eingeschlossen werden sollten.
Offizielle Gründung der Stadt Berlin
Die Verschmelzung der beiden Siedlungen zu einer einzigen Stadt findet ihren eigentlichen Höhepunkt jedoch in einem früheren, bedeutenden Datum: dem Jahr 1237, das als das offizielle Gründungsdatum der Stadt Berlin gilt. Es ist das Jahr, in dem Cölln erstmals urkundlich erwähnt wird, und damit das historische Vermächtnis dieser Siedlung in der Geschichte der Stadt. Von der zweiten Siedlung, Berlin, ist der Name geblieben, sodass beide Schwesternstädte jeweils einen bedeutsamen Teil zur Entstehung der heutigen Metropole beitrugen.
Was damals an den Ufern der Spree klein begann, ist heute auf eine Fläche von rund 892 Quadratkilometer angewachsen. Seit den Anfängen der Siedlung hat sich viel getan, und daher ist das moderne Berlin nicht nur die größte und bevölkerungsreichste Stadt Deutschlands, sondern auch eine der geschichtsträchtigsten Metropolen der Republik, mit vielen Wundern und Geheimnissen, die es zu entdecken gilt.
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