… denn den Schülern waren bereits die Prüfungsaufgaben für das Schulfach Mathematik bekannt. Und das vor dem eigentlichen Prüfungstermin. Insgesamt müssen jetzt 28.000 Schüler der zehnten Klasse ihre Prüfung in Mathematik erneut ablegen. Denn das Ausmaß an Fällen ist gewaltig, so der Bildungssenator Jürgen Zöllner. Und die Beweislast ist erdrückend. In zahlreichen Berliner Oberschulen konnte nachgewiesen werden, dass die Schüler im Besitz der entsprechenden Prüfungsaufgaben waren.
Und die Gerüchteküche brodelt. Die Aufgaben für die Mathematikprüfung seien am Tag der Prüfung verteilt oder auch für 25 bis 50 Euro angeboten worden. Und auch eine Einladung zum Essen in einer bekannten Fast-Food-Kette soll ein akzeptiertes Zahlungsmittel gewesen sein. Oder die Mathematikaufgaben seien am Abend vor der Prüfung in einem Internetforum verbreitet worden. Letztendlich hat Berlin einen neuen Skandal.
Eine potentielle Gefahrenquelle scheinen die Berliner Oberschulen aber selbst darzustellen. Denn wenn zentrale Prüfungsaufgaben für den mittleren Schulabschluss zwei Wochen vor den eigentlichen Prüfungsterminen bereits in den Schulen liegen, kann es nur eine Frage der Zeit sein, bis sie in die Hände der Schüler gelangen.