Die Botticelli-Ausstellung im Städel Museum vom 13. November 2009 bis 28. Februar 2010 ist die erste monographische Künstlerausstellung im deutschsprachigen Raum. Unter den 80 Bildern befindet sich auch eine Venus, jedoch nicht die weltbekannte Geburt der Venus, eines der schönsten Renaissance Gemälde der Welt.
Botticelli-Ausstellung im Städel Museum
Das Städel Museum stellt vom 13. November bis 28. Februar eine umfangreiche Gemäldesammlung aus allen Schaffensphasen des weltbekannte, italienischen Renaissance-Malers Sandro Botticelli (1445-1510) aus. Die im deutschsprachigen Raum so einzigartig stattfindende Ausstellung gliedert sich in drei Teilen, in denen man sich schematisch mit den Motiven auseinander gesetzt hat.
Den Einstieg macht die frühe Schaffensphase, bestehend aus Zeichnungen und Portraits. Der zweite Teil der Botticelli-Ausstellung setzt sich mit den Kunstwerken in der Zeit unter der Förderung Lorenzo di Pierfrancesco de’ Medicis um 1480 auseinander, in der auch die berühmten Gemälde „Die Geburt der Venus“ und „Primavera“ als Auftragsarbeiten entstanden. In diesem Zeitraum widmete sich der Maler hauptsächlich der idealistisch stilisierten und üppigen Weiblichkeit, meist im Kontext der griechischen Mythologie. Diese Merkmale findet man tugendhaft und keusch auch noch in den Madonnen und kirchlichen Motiven der späten Schaffensphase, die der dritte Teil thematisiert.
Botticellis berühmte Frauengemälde – mit Venus, ohne Geburt
Nach dem Tod Medicis blieben Schutz und politischer Spielraum in der Kunst für Botticelli aus. Unter Medicis Gegensacher Savonarola wendet er sich den streng religiösen Themen zu und soll viele seiner alten, unkeuschen und mystifizierten Frauengemälde auf einem Scheiterhaufen verbrannt haben. Kein Wunter also, dass die berühmte „Geburt der Venus“ deswegen in den Uffizien in Florenz bleibt und nicht verliehen wird. Eine Venus wird es jedoch trotzdem im Städel Museum geben. Die Berliner Gemäldegalerie stellt ein späteres Bildnis der Venus zu Verfügung, das Botticelli nach Vorbild des berühmten Gemäldes anfertigte, jedoch den Frauenakt isoliert von der Geburt und dem restlichen Bildkotext darstellt. Sandro Botticelli gilt mit diesem Werk als einer der größten Aktmaler nach der Antike.
Eine Sonderveranstaltung für Kunst- und Kulturfans während der Botticelli-Ausstellung bildet die lange Nacht im Zeichen des Malers am Samstag den 5. Dezember 2009. Weitere Infos zu Preisen, Führungen und Workshops im Städel Museum gibt es hier
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