Das Reichstagsgebäude, kurz der „Reichstag“, in Berlin gehört mit seiner berühmten Glaskuppel zu den Wahrzeichen der Hauptstadt und ist seit 1990 Sitz der Deutschen Regierung.
Das Reichstagsgebäude blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. 1918 wurde hier die Republik ausgerufen, 1945 hissten zwei Rotarmisten die rote Fahne der Sowjetunion auf dem Reichstag und verkündeten so das Ende des „Dritten Reichs“ und mehr. 1990 beschloss die Regierung den Umzug von Bonn nach Berlin und der Reichstag wurde Sitz des Deutschen Bundestages. Das historische Gebäude in Berlin Mitte gehört heute zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt.
Geschichte des Reichstag im Schnelldurchlauf
Zwischen Spree und Brandenburger Tor gelegen wurde das Reichstagsgebäude zwischen 1884 bis 1894 von Paul Wallot erbaut. Stilgeschichtlich wird das Reichstagsgebäude der Neorenaissance zugeordnet. Bis 1918 tagte hier der Reichstag des Deutschen Kaiserreiches, es folgte das Parlament der Weimarer Republik. 1933 brannte der Reichstag nieder. Die Umstände sind bis heute nicht einwandfrei geklärt, doch bildet die aus dem Vorfall resultierende Reichstagsbrandverordnung einen Meilenstein auf dem Weg zur nationalsozialistischen Diktatur.
Der Reichstag nach dem Zweiten Weltkrieg
Im Zweiten Krieg musste das Reichstagsgebäude einige Schäden einstecken, in dessen Folge 1954 die Kuppel gesprengt wurde, da angeblich die Statik in Gefahr war. Ein Jahr später beauftragte man Architekt Paul Baumgarten mit dem Wiederaufbau der Ruine, der den Reichstag in schlichter Form und ohne Kuppel errichtete. Da das Reichstagsgebäude nach der deutschen Teilung unmittelbar westlich der Berliner Mauer stand, wurde es bis zur Wiedervereinigung als Museum genutzt. 1990 entschied man sich dann die Regierung wieder von Bonn nach Berlin zu verlagern und der Reichstag wurde zum Sitz des Deutschen Bundestages.
Reichstags-Umbau in den 1990er Jahren
Nachdem der Beschluss gefasst war, die Regierung wieder im Reichstag zu beherbergen, wurden umfangreiche Umbauten nötig. Bis 1999 wurde das Reichstagsgebäude zu einem modernen Plenargebäude umgebaut, in dessen Zuge auch die berühmte Glaskuppel entstand. Die Kuppel gilt als eine der beliebtesten Aussichtsplattformen der Stadt und lockte bis heute über 15 Millionen Besucher in den Reichstag.
Kunstaktion „Verhüllter Reichstag“ 1995
Weltweite Berühmtheit erlangte der Reichstag im Berliner Regierungsviertel durch eine Kunstaktion von Christo und Jean Claude. Im Sommer 1995 verhüllte das Künstlerpaar den Reichstag vollständig mit silberglänzendem Gewebe. In den zwei Wochen der Aktion fanden rund 5 Millionen Schaulustige ihren Weg zum Reichstagsgebäude.
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