Am Montag, den 19. Mai zwischen 18 Uhr und 20 Uhr, wird der Dalai Lama im Rahmen einer Veranstaltung am Brandenburger Tor eine Rede halten. Auch wenn die politische Elite in Deutschland im Moment keine Stellung im Konflikt Tibet und China nehmen möchte, wäre es sicherlich von Interesse, das geistige Oberhaupt Tibets sprechen zu höre. Insbesondere, weil der Dalai Lama bemüht ist, den Konflikt auf friedlichen und diplomatischen Weg zu lösen.
Dalai Lama in Berlin
19.05.2008 16 Uhr – 20 Uhr
Brandenburger Tor
Nun war er da, der Dalai Lama – Sympathiezwang als Strategie
Alle wollten sie sich doch mit ihm und irgendwie auch mit Tibet solidarisieren und er ist ja auch zu putzig, der Dalai Lama, wie er da kichert, mit einem kleinen Jungen in der ersten Reihe schäkert, sich ausgiebig am Hinterkopf kratzt und ins Publikum winkt. Außerdem ist seine Botschaft so herrlich einfach wie sein Verhalten aufrichtig scheint: „Gewaltlosigkeit macht attraktiv.“ Das verstehen die Zuhörer. Hätten sie vorher mal besser in den Spiegel geschaut.
Das haben ihnen der perfekt gestylte Moderator Ralf Bauer und die ebenso blendend aussehende Inga Humpe abgenommen. Inga trällert „Om Mani Peme Hung, ich weiß wie ich ausseh, bitte keine Fotos und bevor ich ausgeh, sitz ich lieber im Lotus“ und niemand lacht sie aus.
Solche Dämlichkeiten vergrößern den Drang, den Dalai Lama zu mögen, nur noch. Ob der das ahnt? Seine Popularität garantiert ihm jedenfalls die Solidarität einer Herde, die einfache und plakative Botschaften mag.
Gestern ein Pop-Konzert, heute der Dalai Lama und morgen die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele – wir waren dabei, mit guter Gesinnung, Räucherstäbchen und einem Lächeln.