Das kölsche Grundgesetz

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Das kölsche Grundgesetz steht für die Natur des Rheinländers und den kölschen Karneval. Nach dem fünften Bier spricht bekanntlich selbst jeder Tourist den kölschen Dialekt, und Viele scheinen begeistert von der liebenswürdigen Art, die Wörter in die Länge zu ziehen.

Wer der Verfasser der elf Artikel plus zwei Zusatzartikel des kölschen Grundgesetztes ist, bleibt unbekannt. Auch ist unklar, aus welcher Zeit das „Grundgesetzt“ der Stadt stammt. Im Gegensatz zu vielen anderen Dialekten war Kölsch, ähnlich wie das Berlinerische, nie vom Aussterben bedroht. Der Dialekt und damit auch das Grundgesetz, haben sich durch den berühmten Karneval fest in der Stadt etabliert, und es gibt ein großes, kölsches Kulturangebot, von Theatern, über Bands und Musikvereinen, die die Mundart heranziehen. Häufig findet man innerhalb der Stadt sogar Plakatwerbung in dem Dialekt.

Das kölsche Grundgesetz

1. „Et es, wie et es.“ – Es ist, wie es ist.
2. „Et kütt, wie et kütt.“ – Es kommt, wie es kommt.
3. „Et hät noch immer joot jejange.“ – Es ist noch immer gut gegangen.
4. „Wat fott es, es fott.“ – Was fort ist, ist fort.
5. „Et bliev nix, wie et wor.“ – Es bleibt nichts wie es war.
6. „Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet.“ – Kennen wir nicht, brauchen wir nicht, fort
damit.
7. „Wat wells de maache?“ – Was willst du machen?
8. „Maach et joot, ävver nit zo off.“ – Mach es gut, aber nicht zu oft.
9. „Wat soll dä Käu?“ – Was soll das dämliche Gerede?
10. „Drinks de ejne met?“ – Trinkst du einen mit?
11. „Do laachs de disch kapott.“ – Da lachst du dich kaputt.
12. „Et hätt noch schlimmer kumme künne!“ – Es hätte noch schlimmer kommen können.(Notstandsgesetz)
13. „Mer muss och jünne könne!“ – Wir müssen auch gönnen können (Wohlstandsgesetz)

Dank moderner Medien hat sich das Kölsche besonders bei den jüngeren Sprechern langsam mit dem Hochdeutschen vermischt, wenn es auch immer noch stark die Sprechweise innerhalb Kölns dominiert.

Kölsch als Kulturgut

Einzelne Artikel des kölschen Grundgesetzes werden auf humorvolle Art und Weise in berühmten Karnevalsliedern rezitiert und thematisiert. Die „fünfte Jahreszeit“ ist ein wichtiges Ereignis in der Stadt und prägt die Kölner Kulturszene enorm. Als wichtige Touristenattraktion sollte das Großereignis, das die ganze Stadt in einen Ausnahmezustand versetzt, nicht unterschätzt werden.

Mit der „Akademie för kölsche Sproch“ wurde eine Institution geschaffen, die dem Zweck dient, die Sprache zu fixieren und als Kulturgut zu erhalten. Unter anderem wird eine einheitliche Grammatik und Schriftsprache vorgeschlagen, die das Kölsch, die unter dem Einfluss vieler anderer Sprachen und Dialekte entstand, zu vereinheitlichen.

Kölsch ist eine wichtige Art der Identifikation der Bewohner mit ihrer Stadt und der Umgebung. Man ist stolz auf den Dialekt und den Karneval und zeigt dies auch offen. Viele regionale Marken wie beispielsweise die Biermarke „Früh“ haben dies erkannt und spielt gekonnt mit ihrer Plakatwerbung innerhalb der Stadt auf Sitten und Gebräuche der Bewohner an. So ist und bleibt der kölsche Dialekt eine Sprache, die entgegen der oberflächlichen Meinung Vieler auch außerhalb von Biergärten und Kneipen zu finden ist.

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