Das historische Kölner Rathaus gehört zu den ältesten und schönsten Gebäuden Kölns. Unweit des Rheins in der Kölner Innenstadt gelegen blickt das Kölner Rathaus auf eine mehr als 800-jährige Baugeschichte zurück.
Heute ist das Kölner Rathaus vor allem als Ort für Hochzeiten beliebt. Die beiden im Rathausturm untergebrachten Trauzimmer des historischen Rathauses bieten ein besonderes Ambiente für dieses Ereignis. Ansonsten ist eine Besichtigung der Innenräume nur im Rahmen einer gebuchter Führungen möglich. Aber auch ein Blick von Außen lohnt sich. Das historische Kölner Rathaus gehört zu den prachtvollsten Gebäuden der Stadt und eine der wichtigsten Kölner Sehenswürdigkeiten.
Das historische Rathaus Köln
Erstmals erwähnt wurde das Kölner Rathaus in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Schon damals wurde es als „Bürgerhaus“ bezeichnet. Von diesem ersten romanischen Bau ist heute jedoch nichts mehr zu sehen. Um 1330 wurde er durch einen zweigeschossigen gotischen Saalbau ersetzt, den ältesten heute noch erhaltenen Teil des Kölner Rathauses. Das Obergeschoss wird durch einen einzigen Saal dominiert, der als „langer Saal“ oder auch „Hansasaal“ bekannt ist. Das Herzstück des Kölner Rathauses konnte nach dem Krieg originalgetreu wieder hergstellt werden. Außen schmückt reiches gotisches Maßwerk die Nord- und Südfassade des Gebäudes.
Der Rathausturmmit mit 124 steinernen Skulpturen
Anfang des 15. Jahrhunderts wurde das Rathaus um seinen charakteristischen Rathausturm erweitert. Der 61m hohe Turm sollte als sicherer Lagerungsort für städtische Urkunden, Geldbriefe und Privilegien dienen. Zwei vierkantigen Obergeschossen sind zwei achteckige Geschosse aufgesetzt. Geschmückt wurde der Rathausturm mit zahlreichen steinernen Skulpturen, die über die Jahrhunderte jedoch der Witterung zum Opfer fielen. Nach mehrfacher Erneuerungen und Restaurierungen schmücken den Turm seit 2008 neue Figuren aus Savonnièrestein. Unter den 124 Skulpturen finden sich Kaiser und andere Herrscher, darüber haben Frauen und Männer der Kölner Stadtgeschichte ihren Platz und ganz oben zieren die Heiligen aus Köln den Rathausturm.
Der Platzjabbek
Die wohl bekannteste Figur des Kölner Rathauses ist der ostwärts gewandte „Platzjabbek“. Im 15. Jahrhundert direkt unter der Turmuhr angebracht, reißt die holzgeschnitzte Fratze mit Schlapphut seit 1913 zu jeder vollen Stunde den Mund auf und streckt den Passanten des Alten Markts seine Zunge raus.
Die Rathauslaube – Prächtige Renaissance-Vorhalle im Westen
Im 16. Jahrhundert wurde dem Rathaus eine prachtvolle Renaissance-Laube vorgelagert. Vom Obergeschoss der imposnaten Vorhalle im Westteil des Rathauses aus verkündete der Rat damals seine Beschlüsse. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die fünf Schiffe breite und zwei Joche tiefe Renaissance-Laube originalgetreu wieder aufgebaut werden.
Der Spanische Bau – Modernes Pendant zum historischen Rathaus
Neben diesem historischen Teil des Rathauses gibt es noch den direkt gegenüber liegenden Spanischen Bau. Das Gebäude im Stil der niederländischen Spätrenaissance wurde im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört und in den 50er Jahren wieder errichtet.
Dabei fand man die Überreste eines römischen Praetoriums. Man entschloss sich die römischen Fundamente unter dem Neubau zu erhalten. Das hier entstandene Praetoriums-Museum kann gegen ein Eintrittsgeld von 3 Euro, ermäßigt 2,50 Euro zu den Öffnungszeiten Di-Do 10-17 Uhr, jeden 1. Do. im Monat bis 22 Uhr besichtigt werden.
Der Spanische Bau selbst wurde im Stil der Architektur der 50er Jahre errichtet. Heute sind hier der Ratssaal sowie zwei Trauzimmer untergebracht.
Historisches Bad auf dem Rathausvorplatz
Ebenfalls in den 50er Jahren wurde während Bauarbeiten am Rathausvorplatz Überreste einer „Mikwe“, eines jüdischen Badehauses aus dem 12. Jahrhundert, entdeckt. Die sich unter einer Glaspyramide befindlichen Überreste des historischen Badehauses können Di-So 10-17 Uhr kostenlos besichtigt werden.