Seit 1962 findet jedes Jahr am ersten Mai das Radrennen “Rund um den Henninger Turm” statt. Das Rennen ist dabei aber deutlich länger, als nur eine Runde um das inoffizielle Wahrzeichens von Sachsenhausen – Start und Ziel des Rennens befinden sich zwar in Frankfurt, dazwischen werden die Teilnehmer aber auf eine 200 km lange Strecke durch den hügeligen Taunus geschickt, an deren Ende schließlich dreimal der Henninger Turm umrundet wird. Neben dem Profirennen findet immer auch ein “Jedermann-Rennen” statt, bei dem auch ganz normale Frankfurter Radler ausprobieren können ob sie bei einem der wichtigsten deutschen Ein-Tages-Rennen bei Steigungen bis zu 26% mithalten können – allerdings bei weit kürzeren Strecken. Als Sieger ders Profirennens fuhr dieses Jahr zum zweiten Mal der Niederländer Karsten Kroon ins Ziel.
Bemerkenswert war dieses Jahr auch das Engagement für sauberen Radsport. Nachdem die letzte Tour de France von Skandalen überschattet war, stellte die Rennleitung aus Frankfurt ein Neun-Punkte-Programm gegen Doping auf, nach dem alle Teams streng kontrolliert wurden. Wie ernst es die Rennleitung meinte spürte ein italienisches Team, das die notwendige “Ehrenerklärung” des Trainers nicht ablieferte und konsequent vom Rennen ausgeschlossen wurde.
Das Rennen war dieses Jahr jedoch von einer offenen Frage überschattet, nämlich der nach den zukünftigen Sponsoren. Findet sich im nächsten Jahr keiner, dann hat das Rennen vielleicht zum letzten Mal stattgefunden. Damit würde Frankfurt nicht nur Verkehrsbehinderungen am 1. Mai, sondern auch einen Werbefaktor und ein Stück regionale Identität verlieren, wie Ministerpräsident Roland Koch betonte.
Das letzte Rennen um den Henninger Turm?
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