Eigentlich ist es gemein und doch so raffiniert: Das Reisebüro auf der Reeperbahn.
Zum ersten Mal habe ich davon im Fernsehen gesehen. Da war ich noch voll Landei und sah mir einen Bericht darüber an, wie dieses Reisebüro entstanden ist. Aus der unkonservativen Idee heraus, spontane Reisegelüste genauso spontan umsetzen zu können.
Deshalb wurde diese Lokalität direkt auf die Reeperbahn verpflanzt. In der Nähe der Großen Freiheit. Damit man sich nach dem Umtrunk direkt in den Flieger setzen kann.
Der Bericht war übrigens witzig gestaltet. Die Geschäftsführerin eine taffe Lady mit einer großen, typisch hamburgischen Klappe. Die Obdachlosen hat sie zuerst mit Muffins bestochen, später einfach grob verscheucht.
Rauchend und gestikulierend steht sie vor der Kamera und erzählt, dass gerade junge Menschen schnell mal Flausen im Kopf haben. Und wieso nicht die fixe Idee des verrückten Wochenendtrips auch sofort umsetzen können?
Das Ganze ist schon ein, zwei Jährchen her. Mittlerweile steht das knallpinke Reisebüro grell neonleuchtend auf der Reeperbahn. Am Wochenende kann man auch morgens um vier den nächsten Flieger buchen – genau das ist das Besondere hier, die extravaganten Öffnungszeiten, den örtlichen Gegebenheiten angepasst 😉 .
Eigentlich finde ich es irgendwie eine Sauerei, betrunkene Menschen ausnutzen zu wollen. Denn im Grunde genommen ist es ja genau das. Allerdings ist es auch wiederum eine wahnwitzige Idee, die meinen Respekt zollt. Und offensichtlich läuft das Geschäft – denn noch immer kann man die rosane Farbe auf demselben Platz finden. Und immer, wenn ich mit Freunden in meiner Freizeit zufällig daran vorbei marschiere, kann ich es mir nicht verkneifen, ich muss diesen ganz furchtbar blamablen Satz sagen: ,,Da! Guckt mal! Die Entstehung dieses Reisebüros hab ich im Feeeeernseeeehen gesehen!“ Hier gibt es noch einen Bericht zu dieser kuriosen Verdienstmöglichkeit.
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