Das SEZ Berlin: Vom Wahrzeichen zum Ausverkauf

Für viele Bewohner Ost-Berlins war es das wichtigste Bauwerk neben dem Palast der Republik: Das 1981 von Erich Honecker eingeweihte Sport und Erholungszentrum Berlin, kurz SEZ, zog nach seiner Eröffnung Millionen von Besuchern an, die auf den verschiedenen Arealen allen möglichen Freizeitaktivitäten frönen konnten.

Hier war eigentlich so ziemlich alles möglich, was das Herz begehrte: Ob schwimmen gehen oder Volleyball spielen, Eis essen oder Konzertbesuche, das SEZ hatte eine ganze Menge in Sachen Sport und Kultur zu bieten.

Die Bowlingbahn und die Eislaufbahn waren berühmt, und so haben die Erinnerungen an die Glanzzeit des Gebäudes die Wende überdauert und sind zu einem der vielen DDR- Mythen geworden.

Leider bleibt das SEZ Berlin ein Mythos, den wiederzubeleben wohl nie mehr gelingen wird. 2003 kaufte ein Unternehmen aus Leipzig namens Poseidon GmbH das 2001 geschlossene Gebäude auf.

Kosten: Einen Euro. Statt wie versprochen umfangreiche Renovierungsarbeiten zu tätigen, verpasste die Firma dem SEZ einen ziemlich hässlichen neuen Anstrich. Seitdem liegen große Teile des Zentrums brach.

Auch wenn heutzutage mehrere Anlagen, darunter Schlittschuh- und Bowlingbahn, wieder geöffnet haben und andere Teile der Anlage z.B. für Beach- Volleyball und Kunstaustellungen ausgeliehen werden – in seiner einstigen Größe wird das SEZ wohl nur noch in den Köpfen der Berliner weiter existieren.

26 comments on “Das SEZ Berlin: Vom Wahrzeichen zum Ausverkauf

  1. Maria Post author

    Ich finde es sehr schade, dass dem SEZ kaum noch Beachtung geschenkt wird. Gerade in den Schulferien könnten viele Kinder ins SEZ gehen.

  2. Anja

    Ich finde es ganz unmöglich aus dem großen Spaßbad eine Fitnesshalle zu machen. Es hätten Auflagen bestehen müssen das nichts geändert werden dürfe. Jeden Tag laufe ich in stiller Wehmut daran vorbei.

  3. Monika

    Ist den im SEZ überhaupt noch etwas los? Es sieht so trostlos von außen aus.

  4. Enrico

    was muß ich lesen schlittschufläche geöffnet sorry da von ist aber nichts zusehen die schlittschuhbahn war bis zur schliessung meine zweite heimat und ich warte schon darauf das ich einige runden wieder dort drehen kann

  5. Torsten Eckert

    Problematisch ist wirklich, wie der Eigentümer mit den Renovierungsarbeiten umgeht.
    Es gibt seit Jahren keine vernünftigen Duschen und die Angestellten können einem auf die Frage, wann die Duschen denn nun renoviert sein werden immer nur sagen, dass sie das selbst nicht wissen.

    Der Bezirk zeigt sich mehr oder weniger machtlos bzw. greift hier nicht ein.
    Das ist ein Trauerspiel.

  6. Gospelhase

    Ich find es eine Schande, das war nicht nur ein Osttempel,sondern viele kleine und grosse Leute aus ganz Deutschland und Europa sind in den Schulferien angereist.nicht nur in den Schulferien,sondern wir hatten immer schöne Wandertage,ob nun Schlittschuhe oder Rollschuhe,Sauna,Schwimmen oder Verschiedene Tennisspiele.es war immer ein reiches Angebot.wenn ich das heute sehe,überkommt mich Trauer,nur die schönen Erinnerung bleiben uns erhalten.Was sagt ihr dazu???

  7. troll

    Was soll man dazu sagen ? Ich erinnere nur an den Plänterwald – ratzt fatz war alles „Geschichte“. Die Zeitmaschine möchte ich nicht zurückdrehen, abe es müsste manches anders laufen. Gruß – troll

  8. Bärliner

    Wer dieser Tage am SEZ vorbeiläuft/-fährt, kann ein reges Treiben im Inneren erkennen. Es werden gerade viele Fitnessgeräte aufgestellt und auch weitere Arbeiten werden dort ausgeführt. Es bleibt also abzuwarten, ob das SEZ nicht wieder zu altem – wenn auch verändertem – Glanz zurückfindet…

  9. Peter

    Das SEZ war in der DDR sicherlich nicht nur architektonisch, sondern auch ausstattungstechnisch das non plus ultra im Freizeitbereich. Das von dieser Einrichtung aber eine Strahlkraft nach ganz Europa ausging, wie gospelhase schreibt, ist doch eine leidenschaftliche Verklärung.
    Ich denke niemand möchte verneinen, dass allein der heutige Anstrich des SEZ ein gutes Beispiel für das oft ungeschickte Agieren des Investors Poseidon ist. Meiner Meinung nach ist die Sanierung des SEZ aber auch als Privatinvestition nicht zu stemmen. Das hat das Land Berlin und jetzt auch der Betreiber zu spät realisert. Gerade Spaßbäder verschlingen hohe Kosten, die kaum über Eintrittspreise zu refinanzieren sind und ich sehe auch keine Möglichkeit ein so hochrentables Freizeitangebot im Haus zu installieren, das das Bad mitfinanziert. Auch scheint mir die Nachfrage völlig überschätzt, wenn man sich das Schicksal des Blub in Britz anschaut.
    Also entweder man ist bereit viel Steuergeld in das Haus zu pumpen, wie auch schon zu DDR-Zeiten, oder man akzeptiert die zugegeben glücklose Unternehmung einer Privatperson, in die man sich nicht einzumischen hat.

    Ich für meinen Teil empfehle den Spättarif ihrer nächsten Schwimhalle für 2,50. Und wenns die ganze Familie sein soll, Stadtbad Schöneberg. Und, ach ja, ich hab schonmal gehört man kann irgendwo in der Stadt auch bowlen, badminton spielen, saunieren, pumpen, eislaufen, daddeln, minigolfen…

  10. Björn

    ja schade das es das SEZ nicht mehr gibt.
    berlin hat sehr nachgelassen im freizeitbereich
    nennt mir doch ein spaßbad in berlin ?
    oder wie sieht es mit einen freizeitpark aus ?
    alles dinge die es heut leider nicht mehr gibt und geben wird 🙁

    mfg

  11. Angy

    Hallochen
    fahrt doch mal ins Erlebnisbad TURM in Oranienburg- kann ich sehr empfehlen, war oft mit meinen zwei temperamentvollen Söhnen da, Tageskarte lohnt sich- Essen gibt es zu erschwinglichen Preisen direkt im Bad- lg Angy aus Berlin- Mitte

  12. E. Gallenhöfer

    … mal abgesehen vom Spaßbad – früher war das SEZ auch erste Adresse im Febraur jedes Jahres für den Fasching! Da war Party angesagt von 19.00 Uhr bis zum nächsten frühen Morgen im ganzen Haus- teilweise auch mit guten Unterhaltungsprogrammen über den Abend verteilt. Heute leider Fehlanzeige 🙁 …

  13. Volkmar

    Hallo SEZ Team, es ist ein Jammer wie das SEZ herrunter gekommen ist. Und was noch viel trauriger ist, dass es in diesem haus keine Faschingsveranstaltungen gibt wie sie früher stattgefunden haben. Vielleicht könnten sich ja die zuständigen mal ein Paar Gedanken darüber machen, was man alles hier veranstalten könnte, wenn man nur will.
    So wie es sich jetzt darstellt ist es ein Armutszeugnis für Berlin, echt traurig!!!!!!!!!!!!!!!!

  14. Kati

    An den Besitzer des SEZ – und alle anderen!
    Ich kann und MUSS mich den zahlreichen anderen Beiträgen im www, das FEZ betreffend, vollends anschliessen!
    Es ist einfach nur grauenvoll, dass es das SEZ, so wie es einmal war, nicht mehr gibt!
    Der Schwimmbereich und die dazugehörige Aussenanlage waren einmalig und wirklich aussergewöhnlich.
    Ich würde meinen Arsch darauf verwetten, dass eine Neueröffnung, aller vorhandener Anlagen, einschlagen würde wie eine Bombe! Dies ist auch mit Sicherheit keine Übertreibung – denn die Anlage ist nunmal in der Tat einmalig und genial – leider gewesen. Die Berliner sehnen sich seither nach einem vernünftigen Schwimm- u. Spaßbad, wo mehr möglich ist, als poplige Bahnen im Innenbereich zu schwimmen!
    Ich bin auch davon überzeugt, dass sich die Menschen dies einiges kosten lassen würden! Nachvollziehen können das derzeit wohl nur Menschen, die das SEZ kannten. Für alle anderen tut es mir leid, diese Erfahrung u. Erinnerung nicht haben zu dürfen.
    Starten Sie doch einfach mal ERNSTHAFT den Versuch einer Sanierung und Wiederauflebung – z.B. indem Sie Spenden der Berliner sammeln – da käme ein hübsches Sümmchen zusammen, soviel steht mal fest!
    Das mit einer Neueröffnung aller Bereiche auch Arbeitsplätze verbunden wären muss ich ja sicherlich nicht erwähnen! Hier müssen es ja keine hochbezahlten Jobs sein, man kann ja klein anfangen und die ARGE mit einbinden o.ä.
    Ein Erfolg würde das SEZ in altem Zustand auf jeden Fall werden!
    Wie schon gesagt: zeigen Sie mir in Berlin auch nur ein Gebäude, das die Voraussetzungen so gut erfüllt wie das SEZ. Es wird Ihnen nicht möglich sein!
    Und das in der Hauptstadt… was für ein Hohn!
    Und seien wir doch mal ehrlich: ein SEZ ohne Schwimmbereich – Großteil des Gebäudes verkommt regelrecht – ich finde das lächerlich und traurig zugleich.
    Sie sollten sich nun so langsam wirklich mal Gedanken machen, bevor das Gemäuer noch länger vor sich hin siecht, dahingehend etwas zu realisieren.
    Sicherlich, das Land Berlin hätte sich intensiv und sinnvoll einbringen müssen, um Kultur und Freizeit für Berlin zu gewährleisten. Dieser Punkt ist nicht mehr zu ändern.
    Und sorry, aber das das Gedümpel mit dem Poseidon in Markkleeberg nicht der Renner ist und nie sein wird, war doch klar… was ist da, in der Region, schon großartig los – im Vergleich zu Berlin und seinem Umland … mal ganz ehrlich?
    Menschenskinder… wachen Sie endlich auf!
    Oder noch besser: VERKAUFEN Sie das SEZ doch bitte endlich an einen anderen Menschen – einem Scheich oder sonstewem, jemand der die Mittel hat, das SEZ wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurück zu versetzen!
    DENN Dieses Gebäude sehen verdammt viele tausende Menschen als KULTURGUT an!
    Und es gibt sicherlich heutzutage einige Leute, die dieses gern wahren würden und die finanziellen Mittel dafür haben! UNd wenn das kein einzelner schafft o. schaffen will, dann eben die Masse!
    Ich sage es auch nochmal in aller Deutlichkeit: DIESES Gebäude ist durchaus in der Lage, sich in der heutigen Zeit durch Eintrittsgelder selbst zu finanzieren. Das diese sozialistisch niedrig sein sollen, hat ja niemand verlangt! Alles hat heute seinen Preis – aber für Freizeit, Erholung und Hobbys geben die Menschen immernoch am meisten Geld aus! Daran wird sich auch nichts ändern, denn das ist LEBEN!
    Ich sehe keinen Grund, warum dies nicht der Fall sein sollte! Die Menschen sehnen sich nach so einer Anlage – und damit meine ich nicht nur den Osten von Berlin!
    Wenn andere Anlagen in Berlin, die nicht mal annähernd ein Vergleichsmodell bieten, nicht gut laufen, dann doch auch nur aus dem Grund, dass sie wie eben schon erwähnt nicht annähernd so gebaut und geeignet sind, kaum Angebot herrscht und keine Atmosphäre haben.
    Nur muss eben einer die Gelder zur Sanierung haben – Sie sind dieser Jemand aber leider nicht. (die sanierung… jaja… sicherlich nicht so dolle schlimm ist wie getan wird! Also bitte meine Herren – AUFWACHEN und nach Alternativen suchen – Firmen die Ahnung haben und aus Werbegründen oder Liebe zum FEZ bei der Sanierung mit anpacken suchen. Es gibt doch heute so viele Möglichkeiten an Sponsoren zu kommen!
    WO SIND DIE IDEEN? WOZU HABEN SIE DAS FEZ GEKAUFT? Geben Sie es doch einfach wieder her! Also ich kann nur den Kopf schütteln über soviel Ignoranz und bitte Sie im Namen tausender Berliner, sich dieser Zeilen anzunehmen und vorallem auch mal darüber nachzudenken! Um eine sinnvolle Entscheidung im Sinne der Menschen wäre die Stadt Berlin Ihnen sicherlich dankbar!

    (Brief ging heute zum Inhaber des Poseidon – kleiner Denkanstoss scheint dort dirngendst nötig zu sein!)

    MfG

  15. Kati

    EDIT: Die rede ist natürlich vom SEZ und nicht von FEZ, wie im 2. Satz fälschlicherweise verschrieben!

  16. Majo

    @Kati

    großartiger Beitrag!!!!!!!!!
    Auch ich habe das SEZ.. ja.. man kann schon sagen geliebt, obwohl ich erst 21 bin.

    Mit diesem Schwimmbad, einfach mit der gesamten Anlage, verbinde ich, wie viele andere Menschen auch, wunderschöne Kindheitserinnerungen.
    Nur zu gerne erinnere ich mich an die Samstage, an denen man sich im Mondscheintarif drei Stunden im Schwimmbad aufhalten durfte. Oder die Sonntage, an denen es hieß „heute geht die ganze Familie ins SEZ“.

    Es wäre ein Segen, wenn dieses wunderbare Bad wieder eröffnen würde und die Verantwortlichen endlich aus ihrer Phase des „nichts-tun“ erwachen!!!!!

  17. Birgit Schöller

    Das SEZ war herrlich für Familien mit Kindern. V.a. die Kinder hatten einen riesenspaß im Schwimmbad und beim Eislaufen. Als ich nach Friedrichshain zog, war das SEZ ein großer Pluspunkt. Nach der Schließung und dem Verkauf wurde es eine Muckibude für Singels, Verlustigungseinrichtung von Betriebsgruppen… Halt etwas, wo Erwachsene nach Betriebsschluß und am Wochenende ihr Geld dalassen. Vielleicht auch noch was für Heranwachsende. Für Kinder ist das SEZ sicherlich nichts mehr. Mit meinen Kindern war ich seither nie mehr im SEZ, obwohl ich hier in der Nähe wohne. Das Ding ist ein Fremdkörper und wird von mir solange boykottiert, bis endlich wieder Familien hinkönnen. Mir geht auch jedesmal die Faust in der Tasche zusammen, wenn ich am SEZ vorbeikomme!! Das SEZ muß rückgeführt werden in kommunale Verantwortung. Schadensersatz für seine miserablen Investitonen? Da muß erstmal der Gewinn gegengerechnet werden. Den Schaden den die Bevölkerung durch die Schließung und den Umbau genommen hat, kann der Eigentümer und die verantwortlichen Politiker gar nciht bezahlen.

  18. Krüger

    Ich war das letzte mal vor 6 Monaten da es war sehr schmutzig aber nun auf einmal ist,bis auf die alten Umkleiden, alles sauber und wieder gemütlich.Ich gehe wide regelmässig hin.Kommt doch alle mit.Badminton und Sauna endlich richtig sauber und es macht Spass. Bis dann Euer Krüger

  19. Andreas

    @krüger … also ich kann deine Aussage nicht so reicht bestätigen.. als ich das letzte mal vor ca. 3 monaten da war macht es einen sehr verschmutzen und ungepflegten Eindruck. Da geh ich auch lieber nach Oranienburg ob wohl das sehr weit weg ist.

  20. Maik

    Also ich war jetzt erst kürzlich wieder im SEZ und wollte mich über den neu eröffneten Bereich infomieren. Dieser neue Teil nennt sich SEZ Club und bieten einfach alles was die Sportlerseele begehrt. Man bezahlt einmal 10 Euro und kann sich dann den ganzen Tag mit Indoor Fussball, Basketball, Tischtennis, Badminton, Cardiofitness, Gerätefitness, Sauna……… verknügen. Für den Preis echt ein wahnsinns Angebot. Zu dem Bereich gehören auch komplett neue Umkleidekabinen, die in keiner Form mit den Alten vergleichbar sind! Am besten mal auf die Homepage schauen.

    http://www.sez-berlin.com

    Danach waren wir noch ne runde Bowlen um den Tag abzurunden und auch hier waren wir sehr zu frieden. Sehr freundliches Personal, gute nicht zu laute Musik und vom Preis her auch super!

    Fazit ein Besuch im SEZ lohnt sich auf jeden Fall.

  21. Mary

    Also wir waren gestern abend im SEZ. Da tut sich wirklich was. Wir waren alle sehr positiv überrascht. Leider macht es von außen nicht den Anschein, da alle Fensterflächen abgehangen wurden. Wirklich schade. Ich denke, es wäre sehr repräsentativ, wenn man das auch von außen sehe würde. Uns wurde auch gesagt, dass jetzt im Sommer noch Beachvolleyball und Wassersportkurse dazukommen. Was ich nur sehr schade fand, dass fast nichts los war. Leider. Aber ich denke, dass SEZ wäre sehr darauf angewiesen. Geht mal selber hin und schaut es euch mal an. Vielleicht gibt es doch noch eine Chance, es wiederzubeleben.

  22. Richtigsteller

    Hinweis: Foto 7 von 12 ist die Olympia-Schwimmhalle in München.

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