Demonstration vor der HASPA

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Die Hamburger Sparkasse ist eine Bank in Hamburg, die wir wohl alle kennen und wahrscheinlich sind die meisten von uns auch Kunde bei dieser Bank. Jeder von uns wird so seine eigene Meinung über das Bankwesen haben und wie ihr euch denken könnt, habe ich als Idealistin keine sonderlich gute 😉 .

Geld © Flickr/cocoate.com

Gestern lief ich über den Jungfernstieg zur Arbeit, als ich einen Polizeikleinbus mit Blaulicht näher kommen sah. Irgendwie herrschte um mich herum ein bunter Tumult und ich sah mich um, um den Grund dieses Chaos auszumachen. Und tatsächlich: Vor der HASPA, der Filiale, wo die Lettern in goldenem Glanz über einem breiten Glaseingang pranken, wo man das Wort „HASPA“ direkt vor dem prächtigen Rathaus lesen muss, da standen sie. Ein kleiner wütender Pulk.

Eine Demonstration vor der Bank. Hamburger hielten ein Transparent hoch: „Gebt uns endlich unser Geld zurück!“
Ich grinste in mich hinein, als ich weiter spazierte. Ich fand das wirklich gut. Ich finde es gut, wenn wir den Banken nicht ständig zu Kreuze kriechen, sondern uns bewusst machen, womit eine Bank ihr Geld verdient: Nämlich damit, dass sie uns Geld leihen und für diesen gütigen Gefallen einfach das doppelte zurück verlangen. Kredite werden uns auf den Straßen nachgeworfen, ganz egal, ob wir uns damit für den Rest unseres Lebens in eine finanzielle Abhängigkeit begeben. Banken sind unnachgiebig. Banken sind unpersönlich. Sie lächeln uns in unser Gesicht, aber es ist ihnen egal, ob die Entscheidung für uns die richtige ist.

Auch die HASPA bildet da keine Ausnahme. Ich kann die Demonstranten von gestern wirklich sehr gut verstehen. Auch ich habe schon in einer Filiale gesessen und mir einen Kredit in den höchsten Tönen anpreisen lassen. Es ging um die Frage, wie ich mir ein Studium finanziere. Ich hätte mich für mindestens zwanzig Jahre verpflichtet, hätte ich den Wisch unterschrieben. Habe ich letzendlich nicht gemacht. Aber ich fand erschreckend, wie leichtsinnig man mit soviel Geld umgeht, wie schnell man zu einem Kredit kommen kann, den man nicht braucht.
Und ein bisschen war es wie ein ironischer Fingerzeig auf die Wirtschaftskrise, wie sie uns in die Knie zwingt und höhnisch lacht. Kein Wunder. Die Geldgier kennt keine Grenzen.
Weder bei der Bank, noch bei den Konsumenten, die die Kredite leichten Herzens annehmen.

Aber was schwenke ich hier großmaulig die moralische Keule? Auch ich bin Kundin bei der HASPA. Auch ich stecke mittendrin, in diesem Teufelskreis. Wird Zeit, dass wir zu den Tauschgeschäften zurück finden 😉 .