Seit 1703 wird in Hamburg auf dem Fischmarkt gehandelt. Der traditionsreiche Markt bietet so ziemlich alles, was das Herz begehrt. Besonders berühmt ist der Hamburger Fischmarkt auch durch seine Marktschreier. Die – so sagen Gerüchte – man Sonntag früh morgens noch bis auf die Reeperbahn hören kann. Geöffnet wird im Sommer um 6 Uhr, in den Wintermonaten ab 7 Uhr. Schluss mit dem Handel ist pünktlich um 9.30 Uhr. Wer später noch beim Verkauf erwischt wird, muss Strafe zahlen.
Ein Treffpunkt für Frühaufsteher und Nachtschwärmer
Viele Hamburger Nachtschwärmer lassen die Nacht in der Früh auf dem Hamburger Fischmarkt ausklingen und das am Liebsten mit einem der leckeren berühmten Fischbrötchen oder aber den anderen Spezialitäten die hier angeboten werden. Natürlich gibt es aber nicht nur Fisch zu kaufen. Auch Obst und Gemüse gibt es in liebevoll gepackten übervollen Körben zu erstehen. Die Verkäufer befüllen die Körbe mit den unterschiedlichsten Früchten, lauthals verkündend wie preiswert man doch sei, und es gibt nahezu immer noch was obendrauf, bis sich endlich ein Käufer für eben diesen Korb findet. Dann fliegen auch schon mal Bananen durch die Luft oder Kinder bekommen einen Apfel geschenkt. Die Käsewagen bieten eine breite Auswahl, der griechische Delikatessenstand bietet Hausgemachtes und im Bereich, in dem die Pflanzen angeboten werden, fühlt man sich fast wie im Dschungel.
Das einmalig lebendige Treiben am Sonntagmorgen
Ganze Menschentrauben stehen um die offenen LKW, von denen direkt herunter verkauft wird. Die Stände, an denen die Marktschreier aus voller Kehle ihr sensationelles Angebot zum „einmaligen“ Preis anbieten, sind ebenfalls von Schau- und Kauflustigen umringt. Der Hamburger Fischmarkt lebt. Es ist alles ein Riesenspektakel. Es brodelt und wuselt. Manchmal sieht man ganze Gruppen über den Fischmarkt ziehen. Seien es eindeutig gekleidete Fußballfans einer auswärtigen Mannschaft, die am Wochenende gerade gespielt hat oder gar eine ganze Hochzeitsgesellschaft, die die Nacht hier ausklingen lässt.
So Abwechslungsreich wie der Markt selbst, sind auch seine Besucher. Die einen sind leicht lädiert und feucht fröhlich beschwingt noch tapfer seit Stunden auf den Beinen. Andere sind extra früh aufgestanden, um die wirklich preiswerten Sonderangebote mit nach Hause zu nehmen.
Man sieht Studenten, die sich mit Pflanzen für die neue Studentenbude eindecken und piekfeine Hanseaten, die zum Fischbrötchen ein Glas morgendlichen Schampus degustieren. Reeperbahn-Erfahrene, die nicht so ganz standfest auf den Beinen sind, und natürlich auch jede Menge Touristen die sich dieses tolle Hamburger Traditions-Spektakel nicht entgehen lassen möchten. Für die einen ist die Nacht noch nicht ganz richtig zu Ende, für die anderen hat der Tag schon früh angefangen.
Tradition mit Anziehungskraft
Ungefähr 70.000 Besucher kann der Hamburger Fischmarkt jeden Sonntagmorgen verzeichnen. Und diesen wird ein Angebot präsentiert, das wirklich keine Wünsche offen lässt. Von angestaubten Porzellankannen, lebenden Hühner und Enten, über Obst und Gemüse, Kleidung, Teppichen, Tee und Kaffee, bis hin zu den legendären Fischbrötchen und hanseatischen Snacks – der Hamburger Fischmarkt bietet fast alle. Der Hamburger Fischmarkt befindet sich auf einer Freifläche direkt am Hafenbecken der Elbe und direkt um den historischen Backsteinbau der Hamburger Fischauktionshalle herum. Parallel zum Markttreiben kann in der Fischauktionshalle sonntags morgens auch in der Früh schon – oder noch – getanzt werden. Wen hier der Hunger packt, kann hier noch mal entspannt brunchen und dazu bei Country- und Western Musik, oder auch Jazz oder Skiffle noch einmal ausgelassen das Tanzbein schwingen.
Das Recht, hier sonntags Markt halten zu dürfen, wurde 1703 hart erkämpft. Dass diese schöne Tradition sich so lange gehalten hat und auch nach über 300 Jahren immer noch Menschen begeistert, unterstreicht nur Hamburgs Anziehungskraft auf Touristen, aber auch auf die Hamburger selbst. Ein Besuch des Hamburger Fischmarks lohnt sich in jedem Fall. Ob als krönender Abschluss einer langen Nacht oder als Starter in einen neuen fantastischen Tag in Hamburg.