„Der Himmel über Berlin“ ist ein Film aus dem Jahre 1987. Regisseur, Produzent und Co-Autor war Deutschlands Vorzeige-Filmer Wim Wenders, und Henri Alekan, der bedeutende französische Kameramann, fing die Geschichte in Bildern ein.
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„Der Himmel über Berlin“ ist ein Zeitdokument, das nicht nur eindrucksvolle Bilder der Hauptstadt in einer Momentaufnahme festhielt, sondern sich auch inhaltlich mit den schönen und hässlichen Seiten des damaligen Leben auseinandersetzte. Wim Wenders erzählte eine gleichermaßen verträumte wie tragische Geschichte, die noch immer zum Nachdenken anregt und dem damaligen Berlin ein filmisches Denkmal setzte.
„Der Himmel über Berlin“
„Der Himmel über Berlin“ erzählt die Geschichte zweier Engel, die unbemerkt von den erwachsenen Bewohnern der Stadt umherziehen. Nur Kinder können sie sehen, für alle Anderen sind sie unsichtbar in ihrem stillen Studium der Menschen. Doch einen von ihnen packt die Sehnsucht, selbst am Leben teilzunehmen. Was er sieht, berührt ihn so sehr, dass er die Fülle an Emotionen und Leidenschaften selbst erleben will, die er tagtäglich unter den Menschen entdeckt. Er gibt schließlich seine Unsterblichkeit auf, um unter den Menschen zu leben. Sein Opfer bildet im Film einen der Höhepunkte in der Anbetung des menschlichen Lebens mit all seiner Sinnlichkeit. Gleichzeitig ist das Wissen um die Begrenztheit allen irdischen Daseins umso präsenter.
Poetisch und hintersinnig, sagen Viele. Prätentiös und geschwätzig, meinen Andere.
„Der Himmer über Berlin“ – Wim Wenders‘ Liebeserklärung an die Hauptstadt
Von der sich sehr langsam und beiläufig entwickelnden Geschichte mag man halten, was man will. Die Bildwelt von Henri Alekan jedoch spricht eine ganz eigene Sprache und gibt dem Film eine zusätzliche Dimension. Ob in Panorama- oder Luftaufnahmen, Alekans Kamera fängt das Berlin nur wenige Jahre vor dem Mauerfall in erschreckend ehrlichen, dafür umso eindrucksvolleren Bildern ein. Die Engel im Film sind in der Lage, Mauern zu überwinden – auch DIE Mauer in der Mitte der Stadt. Nicht einfach nur mit Hilfe ihrer Flügel; sie können schlicht durch die Mauer hindurchgehen, und verkörpern damit ein Wunschdenken, das vielen Berlinern und Deutschen im Allgemeinen zu dieser Zeit innegewohnt haben dürfte.
Die Engel bilden damit ein verbindendes Element zwischen den beiden Seiten. Sie dokumentieren bei ihren Beobachtungen die Gegenwart, erinnern sich gleichzeitig an die Vergangenheit und zeigen einen hoffnungsvollen Blick in eine vielleicht mögliche Zukunft. Entweder in elegischen Schwarz-Weiß-Bildern oder in oftmals befremdlich anmutenden Farben zeigt der Film durch die Augen der Engel eine Stadt, die noch nicht genau weiß, wo sie hin will, aber ihren Weg bald finden wird. Eine Stadt, die noch in der Vergangenheit fest hängt und doch auf dem Weg in die Zukunft ist. „Der Himmel über Berlin“ zeigt – ohne etwas zu beschönigen – die Narben der Stadt, um die herum das Leben trotz allem Schmerz immer weiter geht, und ist damit sowohl eine Ode an Berlin als auch an das menschliche Leben selbst.