Der fünf Hektar große Jüdische Friedhof an der Schönhauser Allee im Prenzlauer Berg wurde ursprünglich als Ersatz des Jüdischen Friedhofs in der Großen Hamburger Straße errichtet. Die Pläne des Friedhofs wurden vom Stadtbaurat Friedrich Wilhelm Langerhans kreiert.
Der nördlich des Senefelderplatzes gelegene Friedhof wurde hauptsächlich zwischen 1827 und 1880 genutzt. Zu dieser Zeit erlebte die Jüdische Gemeinde eine Vielzahl an bedeutender kultureller und politischer Veränderungen, die sich auf den Friedhof auswirkten.
Jüdischer Friedhof im Prenzlauer Berg – Geschichtliches
Der Jüdische Friedhof an der Schönhauser Allee wird im Eingangsbereich von einer Gedenkstätte eingerahmt, die an die schreckliche Herrschaft der Nazis erinnern soll. Die ursprünglich dort befindlichen Friedhofsbauten, die Leichenhalle sowie die Feierhalle wurden im Verlauf der Zeit zerstört.
Auf dem Friedhof wurden insgesamt 22.800 Bestattungen vorgenommen. Darunter befinden sich viele bedeutende jüdische Persönlichkeiten wie zum Beispiel Max Liebermann, Giacomo Meyerbeer und der Verlagsgründer Leopold Ullstein.
Jüdischer Friedhof an der Schönhauser Allee
Der in der Nähe des Alexanderplatzes befindliche Jüdische Friedhof hat ein ungleichseitiges Fünfeck als Grundfläche. Ursprünglich war der Friedhof durch ein Wegenetz gegliedert, das hauptsächlich aus Pfaden entlang der Friedhofsgrenzen und Wege senkrecht zur Schönhauser Allee bestand. Die repräsentativen Begräbnisstätten wohlhabender Familien befinden sich entlang der Hauptwege. Dort befinden sich auch die Begräbnisstätten der Personen, die sich für die Jüdische Gemeinschaft eingesetzt haben.
Besonderheiten
Ähnlich wie beim Jüdischen Friedhof in Prag sind die Verstorbenen zum Teil übereinander bestattet worden. In den meisten Bereichen des Friedhofs sind sehr schlichte Gräber angelegt, von denen viele nur durch simple Nummernsteine gekennzeichnet worden sind.
Der Friedhof gehört zu Berlins attraktivsten Sehenswürdigkeiten. Der Friedhof ist innerhalb der Woche von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Freitags von 7.30 bis 14.30 Uhr. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen bleibt der Friedhof geschlossen. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht man den Jüdischen Friedhof unter anderem mit der U2 (Haltestelle Senefelder Platz).
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