Der Kaiserdom St. Bartholomäus, der einst als Stiftskirche und Pfalzkapelle genutzt wurde, ist das größte sakrale Bauwerk in Frankfurt. Die einstige Wahl- und Krönungskirche der römisch-deutschen Kaiser ist eines der wichtigsten Bauwerke der Reichsgeschichte. Vor dem 19. Jahrhundert galt der Dom als „Symbol nationaler Einheit“.
Die dreischiffige Hallenkirche weist durch das lange Querhaus und das frühgotische Langhaus die Form eines Zentralbaus auf. Der sehr imposante Westturm gehört mit seiner eher ungewöhnlichen Kuppel zu den beeindruckendsten gotischen Gebäuden Deutschlands. Die Baugeschichte des Doms hängt eng mit der Geschichte der Stadt zusammen.
Kaiserdom St. Bartholomäus – Wahl und Krönung deutscher Kaiser
Der Kaiserdom hatte einst eine große Bedeutung als Wahl- und Krönungsstätte der deutschen Kaiser. Aus diesem Grund wurde das Bauwerk im 18. Jahrhundert als Dom benannt, obwohl es nie der Sitz eines Bischofs war. Das besondere Kennzeichen des Doms ist der Westturm, der beeindruckende 96 Meter hoch ist.
Wie es sich für spätgotische Bauwerke gehört, sind diese in der Regel nicht mit Aufzügen ausgestattet. Daher erreichen die Besucher die Spitze des Kirchturms nur über die 324 Stufen. Im Inneren des Doms befinden sich der aus dem 15. Jahrhundert stammende Maria-Schlaf-Altar sowie der aus ebenfalls dieser Epoche stammende Bartholomäus-Fries.
Die vom Bildhauer Hans Backoffen geschaffene Kreuzigungsgruppe aus dem Jahr 1509 gehört zu den Meisterwerken der Frührenaissance.
Mittelalterliche Ruinen bildeten Fundament des Kaiserdoms
Eine zerfallene Kirche aus dem frühen Mittelalter fungierte als Fundament des heutigen Kaiserdoms, der im Jahr 1239 dem heiligen Bartholomäus geweiht worden ist. Das Reichsgesetz „Goldener Bulle“ hat den Sakralbau 1356 zur Wahl- und Krönungskirche der deutschen Kaiser erklärt. In der Zeit von 1562 bis 1792 wurden in der Kirche 10 Kaiser gekrönt.
Brand zerstörte Großteile des Doms
1867 wütete ein verheerender Brand, der den Großteil des Doms zerstörte. Selbst die Kirchenglocken schmolzen in den Flammen und gingen somit verloren. Dank Franz Josef Denzinger wurde das dreischiffige Sakralgebäude im neugotischen Baustil wieder aufgebaut. Zudem ließ dieser den spätgotischen 96 Meter hohen Turm fertig stellen, der noch heute das Wahrzeichen des Doms ist.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Kaiserdom St. Bartholomäus abermals in großem Umfang zerstört, aber Baumaßnahmen zu Beginn der 1950er Jahre ließen das Bauwerk in seiner ehemaligen Pracht erstrahlen.
Der Domschatz
Das im Kreuzgang der Kirche befindliche Dommuseum beinhaltet den wertvollen Domschatz. Dieser zeigt eine Dauerausstellung mit sakraler Kunst (14. bis 20. Jahrhundert) sowie liturgische barocke Gewänder. Zudem wird den Besuchern die Geschichte des Kaiserdoms anschaulich dargestellt. Außerdem finden regelmäßige Wechselausstellungen statt, die das Angebot abrunden.