In Zahlen ausgedrückt, blickt die ca. 930 Meter lange Reeperbahn auf über 150 Jahre Geschichte zurück. Sie liegt in Hamburg-Mitte, im Stadtteil St. Pauli. Udo Lindenberg nannte das Rotlicht- und Vergnügungsviertel mit seinem Song “Reeperbahn – du geile Meile“ beim Namen.
Unzählige Nachtclubs, Diskotheken und Bars bilden auf der Vergnügungsmeile den zentralen Mittelpunkt der Sehenswürdigkeit. Die Reeperbahn – sie ist Nachtleben pur und Hamburgs Seele! Wer kennt nicht “Café Keese“ mit seinem “Quatsch Comedy Club“, das berühmte “Panoptikum“, ein Wachsfigurenkabinett, in dem Prominente aus aller Welt ihren persönlichen Auftritt haben oder die “Herbertstraße“, wo “das älteste Gewerbe der Welt“ in unzähligen Bordellen seine Dienste anbietet?
Weltruhm für eine kleine Straße
War die Reeperbahn bis zum Jahre 1943 in der Hauptsache eine nationale Attraktion, erlangte sie mit Hans Albers und seinem Film “Große Freiheit Nr. 7“ Weltruhm. In den 60er-Jahren feierten vier pilzköpfige Jungs aus Liverpool im “Star-Club“ ihre ersten Erfolge. Die “Beatles“ legten auf der Reeperbahn erfolgreich einen Meilenstein für ihre spätere Weltkarriere. Kein Wunder, dass der legendären britischen Rockband eine eigene Ausstellung (“Beatlemania“) gewidmet wurde, die am “Beatles-Platz“ ansässig ist.
Obwohl die Reeperbahn in erster Linie bis heute der Inbegriff für “sündhafte Vergnügungen“ ist, bietet das Hamburger Szeneviertel zugleich kulturell die unterschiedlichsten Unterhaltungsmöglichkeiten. Am Spielbudenplatz liegt schließlich nicht nur die “Davidwache“, Deutschlands wohl bekannteste Polizeiwache. Hier geben das “St. Pauli Theater“, das “Operettenhaus“ und das “Schmidt Theater“ und “Schmidts Tivoli“ ihre Vorstellungen. Die verschiedenartigsten Aufführungen verleihen dem Kiez seine kulturelle Attraktivität. Alleine im Operettenhaus liefen unzählige Musicals. Andrew Lloyd Webbers “Cats“ feierte bis 2001 hier Uraufführung und zählt bis heute zu den bekanntesten Darbietungen des kulturellen Programms.
Sicherheit geht vor
Im Laufe der letzten Jahre wurden die Sicherheitsmaßnahmen auf der Reeperbahn stark ausgeweitet. Glasflaschen sind vom Kiez verbannt. Die gestiegene Kriminalitätsdichte führte zum Messerverbot, worunter selbst Taschenmesser fallen. Auch Baseballschläger, harte Schlaghandschuhe und Reizstoffsprühgeräte gehören zu den Tabus.