Köln wurde über Jahrhunderte von Stadtmauern umgeben. Die ältesten Teile stammen aus der Römerzeit zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert. Noch heute sind einige Abschnitte der historischen Steinmauer erhalten und prägen das Kölner Stadtbild.
Der Bau der Kölner Stadtmauer teilt sich in drei Phasen. Die erste wird zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert verortet. Anlässlich der stetig wachsenden Bevölkerung und einer daraus resultierenden Stadterweiterung fand im Mittelalter eine zweite große Bauphase statt. Zu einem letzten Ausbau der Stadtbefestigung kam es in Preußischer Zeit. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde damit begonnen, die Mauer abzutragen. Einige Mauerteile und Tore sind jedoch auch heute noch erhalten und gehören zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt Köln.
Die römische Mauer – Kölns antike Stadtbefestigung
Der Bau der antiken Stadtbefestigung zu römischen Zeiten Kölns, damals noch die römischen Kolonie „Colonia Claudia Ara Agrippinensium“, zog sich über mehrere Jahrhunderte. Zwar kann die chronologische Baugeschichte nicht zweifelsfrei rekonstruiert werden, doch können einzelne Mauerteile auf das 1. Jahrhundert datiert werden, während andere wohl erst im 3. Jahrhundert entstanden sind. Die römische Stadtmauer war ein mit 19 Türmen und mehreren Toren ausgestattetes Steinbauwerk, das sich fast quadratisch um die Stadt schloss. Heute findet man sowohl Reste der Mauer als auch erhaltene Türme, wie der sogenannte „Römerturm“ dem nordwestilichen Eckturm der Stadtmauer.
Mittelalterliche Stadtmauer Kölns
Aufgrund der wachsenden Bevölkerung wurde im 12. Jahrhundert eine Erweiterung Kölns beschlossen. Daraufhin wurde Anfang des 12. Jahrhunderts mit kleineren Erweiterungen der Stadtmauer begonnen, gefolgt von einem großen Neubau der mittelalterlichen Stadtmauer zwischen 1180 und 1220. Über 7,5 Kilometer erstreckte sich die neue Befestigungsanlage bestehend aus Graben, Wall und Mauer und war damit die größte Stadtbefestigung des Römischen Reiches Deutscher Nation. Die Stadtmauer verfügte über insgesamt zwölf imposante Torburgen, 52 Wehrtürme und nochmal 12 einfache Tore, die sich gen Rhein wandten. Heute sind noch vier der riesigen Torburgen (Eigelsteintorburg, Hahnentor, Severinstorburg und Ulrepforte) sowie ein Wehrturm (Bayenturm) erhalten. Sie dienen u.a. als Museen oder Bürgerzentren. Mittelalterliche Mauerabschnitte findet man am Karthäuserwall, am Gereonswall, an der Bottmühle sowie am Sachsenring.
Der preußische Festungsring um Köln
Ab 1815 stand Köln unter preußischer Verwaltung. Man begann mit dem Aus- und Umbau der mittelalterlichen Stadtmauer. Den Schutz sollte fortan ein doppelter Festungsring übernehmen, sodass ab 1850 nach und nach Abschnitte der alten Mauer abgerissen wurden. Elf moderne Forts sowie sieben Lünette sollten die Rheinlinien Kölns zusätzlich stärken. Im Versailler Vertrag von 1919 wurde dann die Schleifung der Befestigungsanlage verfügt. Diverse „Ring“-Straßen verweisen heute auf den Verlauf des Festungsrings. Auch einige der Forts kann man noch finden, z.B. das Fort IV im Kölner Grüngürtel.
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